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Kanalsteurer trainieren Extremsituationen im Simulator der FH

(PresseBox) (Flensburg, )
Sie müssen auf alle Situationen vorbereitet sein: Leicht beladene Schiffe bei schwerem Sturm durch den Nord-Ostsee-Kanal manövrieren. Oder tiefgehende Tanker durch dichten Nebel steuern - ohne den entgegenkommenden, hochbeladenen Containerfrachter zu rammen. Die Anforderungen an die Kanalsteurer sind hoch, in der Ausbildung jedoch nicht immer zu erreichen. Der Grund: Die Bedingungen, die man für das Training braucht, findet man in der Realität nicht immer dann, wenn man sie braucht. Nebel oder Sturm auf Bestellung? Das geht nicht - bisher zumindest.

In den Schiffsführungssimulatoren des Maritimen Zentrums der Fachhochschule Flensburg lässt sich jedes denkbare Szenario unter realitätsnaher Darstellung simulieren. Und so wird der Verein der Kanalsteurer e.V. Kiel Holtenau künftig die Simulator-Technik in seinen Fortbildungsplan einbeziehen. "Dadurch können auch spezielle, nicht ständig vorkommende Szenarien, im Vorwege dargestellt und trainiert werden", erklärte Bernhard Schütz. Der Vorsitzende des Vereins der Kanalsteurer e.V. Kiel Holtenau unterzeichnete heute (30.09.2013) einen entsprechenden Kooperationsvertrag mit FH-Präsident Prof. Dr. Herbert Zickfeld. Die 148 Kanalsteurer sind eine weltweite Besonderheit: Es gibt sie lediglich am Nord-Ostsee-Kanal.

"Mit der Einbindung eines Simulator-Lehrgangs in unsere Aus- und Fortbildungsmaßnahmen tragen wir den gestiegenen Anforderungen an die Kanalsteurer Rechnung", sagte Bernhard Schütz. So sei etwa in den vergangenen Jahren die Größe der Schiffe massiv gewachsen. Außerdem dürfen sich heute außerhalb der Weichen größere Schiffe begegnen. Speziell das Steuern verschiedenster Schiffe unter ständig wechselnden Witterungs- und Ladungsbedingen mit unterschiedlichen Steuerungsmodulen im Schiffsführungssimulator ermögliche es den Kanalsteurern zukünftig, präventiv die Ausbildung auf diese Besonderheiten zu lenken und die angehenden Kanalsteurer entsprechend vorzubereiten. Zudem können ausgebildete Steurer optimal geschult werden. Geplant seien auch weitere Fortbildungsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit der FH Flensburg in Hinblick auf technische Entwicklungen im Bereich Manövrier- und Steuerungstechnik.

FH-Präsident Prof. Dr. Herbert Zickfeld freut sich, nach den NOK-II-Lotsen nun auch die Kanalsteurer auf dem Campus begrüßen zu können. "Die neue Partnerschaft zeigt die überragende Bedeutung des Maritimen Zentrums der FH Flensburg für Schleswig-Holstein und Hamburg", erklärte Zickfeld.

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