Jedem ist die de-Domain bekannt. Eine Internetadresse mit einer de-Domain sieht aus wie zum Beispiel http://www.domainregistry.de. In Zukunft wird es Berlin-Domains geben. Die Internetadressen werden aussehen wie http://www.zoo.berlin.
Herr Müller von der neugegründete Firma Müller aus Berlin möchte sich eine attraktive Internetadresse sichern. Er schaut bei DENIC nach: mueller.de ist nicht mehr frei und auch müller.de ist nicht frei. Herr Müller ist flexibel: Er gibt auch mueller-gmbh.de, muellergmbh.de, müllergmbh.de und müller-gmbh.de ein. Alle Domains sind bereits belegt. Herr Müller sagt sich:"Dann nehme ich eben .com statt .de". Aber auch das bringt ihn nicht weiter. Bei .com sieht die Lage nicht besser aus.
Jetzt hat Herr Müller eine neue Chance: Er kann
mueller.berlin
müller.berlin
mueller-gmbh.berlin
müller-gmbh.berlin
registrieren lassen.
Jeder sieht spontan, daß seine Firma aus Berlin kommt.
Frau Bengtson von dem Teegroßhändler Bengtson hat einen anderen Ansatz. Sie will folgende Domains registrieren:
tee.berlin
teehandlung.berlin
tee-handlung.berlin
teehaendler.berlin
tee-haendler.berlin
tee-händler.berlin
teehändler.berlin
teegrosshaendler.berlin
teegroßhändler.berlin
tee-grosshaendler.berlin
tee-großhändler.berlin
Jeder, der diese allgemeinen Begriffe eingibt, soll auf die Firma Bengtson stossen. Darunter auch die Supermärkte und Teegeschäfte, die ihren Tee bei der Firma Bengtson beziehen könnten.
Ein guter Grund für die Einführung der neuen Domainendungen durch ICANN ist, daß der existierende Namensraum beschränkt ist. Viele Firmen könnnen unter den bestehenden Domains sich keinen optimalen Namen suchen. Das führt dazu, daß sie auf ihren Webseiten weniger Besucher als möglich bekommen und weniger Umsatz machen. Volkswirtschaftlich gesehen entsteht also durch die bisherige Beschränkung auf wenige Domainendungen weniger Wirtschaftswachstum als möglich wäre.
Vor zehn Jahren hat eine Google-Suche in Bergen(Norwegen) zu den gleichen Ergebnissen geführt als eine Google-Suche in Melbourne (Australien). Das ist längst nicht mehr der Fall.
Google und andere Suchmaschinen können die IP-Adressen, von dem eine Suchanfrage kommt, einem Land zuordnen und für dieses Land relevante Ergebnisse auswerfen. Google und andere Suchmaschinen setzten "Cookies" auf die Rechner der Nutzer. Diese "Plätzchen" sind kleine Spione, die den genauen Standort und die Interessen des Nutzers Google melden. Google wirft daher bei Anfragen für den Gemüsehändler aus Kiel inzwischen anderen Ergebnisse aus als für den Metzger in München.
Suchmaschinen arbeiten beim Ranking mit Schlüsselwörter. Bisher waren die Schlüsselwörter nur links vom Punkt in der Domain. Mit der Einführung der neuen Domainendungen sind die Schlüsselwörte auch rechts vom Punkt. Das hat zur Folge: Bei Anfragen in Berlin zu lokalen Themen werden gute Webseiten mit Berlin-Domains vor Webseiten mit De-Domains liegen. Dies gibt Inhabern von Berlin-Domains einen klaren Wettbewerbsvorteil.
Die Betreiber einer Webseite mit Berlin-Domain können eine Webseite so strukturieren, daß die zurückgegeben Informationen mit Hinblick auf lokale Schwerpunkte Zusatzinformationen enthalten, die auf der nationalen Webseite nicht zu finden sind, wie z.B. Kontaktdaten, Veranstaltungen mit lokalem/regionalem Bezug, Public Relations usw.
Bei stetig steigender Informationsmenge ist die lokale Präsenz im Internet von steigender Bedeutung. Der Verkauf der Produkte und Serviceleistungen findet zum großen Teil vor Ort statt.
Hans-Peter Oswald von domainregistry.de:" Wer als Firma in Berlin tätig ist, sollte das zeigen, weil viele Käufer 'buy local' praktizieren und weil bei lokalen Suchanfragen in Google und anderen Suchmaschinen über Themen aus dem Berlin eine Webseite mit .Berlin vor .de oder .com liegen wird, falls die Webseite guten Inhalt bietet."
Marc Müller
http://www.domainregistry.de/...