Zur Prämierung der Phase 2 des Businessplan Wettbewerbs Nordbayern lud die HypoVereinsbank das BayStartUP Netzwerk nach Nürnberg ein. Michaela Pulkert, HypoVereinsbank, Leiterin Region Bayern Nord, begrüßte die Gäste. Sie betonte: "Die Wirtschaft braucht Unternehmensgründer, die sie herausfordern sowie den Innovations- und Erneuerungsdruck erhöhen. Als Partner von BayStartUP begleiten wir Startups mit unseren Spezialisten für Gründung und Nachfolge bei allen Schritten, denn je besser wir ihr Geschäftsmodell verstehen, desto effektiver können wir junge Unternehmen unterstützen."
In der Podiums-Diskussion gab es interessante Einblicke aus verschiedenen Perspektiven: Mathias Heinke, HypoVereinsbank, Leiter der Niederlassung Nürnberg/Fürth, erklärte, dass die Bank von Anfang an für Unternehmer da ist - auch wenn Fremdkapital für junge Unternehmen meistens noch nicht relevant ist, so steht die HypoVereinsbank als international aufgestelltes Kreditinstitut beispielsweise rund um den Zahlungsverkehr oder mit hilfreichen Kontakten zur Verfügung. Dr. Heinz Raufer, erfolgreicher Unternehmer, Gründer von hotel.de und checkmybus.de, sowie Business Angel, verwies auf die beachtliche IT-Szene in der Metropolregion und auf wichtige unternehmerische Impulse, die an Hochschulen und Universitäten das Gründungsinteresse befeuern. Der Unternehmer Jochen Seeghitz, Böhner-EH GmbH, sieht die Metropolregion als starken Technologie-Standort: Mit den ansässigen Unternehmen können Startups gut zusammenarbeiten, ob als Zulieferer, Partner oder Kunden. Zudem kommen aus den Hochschulen und Universitäten hochqualifizierte Mitarbeiter, die jedes Technologie-Unternehmen zum Wachstum braucht. Dr. Klaus-Peter Potthast, Ministerialdirigent, Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, betonte, dass die Metropolregion Nürnberg durch all diese Faktoren im "Gründerland Bayern" eine wichtige Rolle spielt.
In der Phase 2 des Businessplan Wettbewerbs Nordbayern reichten 53 Teilnehmer-Teams ein. Der inhaltliche Schwerpunkt lag auf der Strategie für Marketing und Vertrieb. Der Hochschul-Gründer-Preis richtet sich an Teilnehmer aus den nordbayerischen Hochschulen, Universitäten und Forschungseinrichtungen. In der jetzt gestarteten finalen Phase 3 werden vollständige Businesspläne, einschließlich der Finanzplanung, verlangt. Mitmachen können bisherige, aber auch neue Teilnehmer. Jede Einreichung bekommt wieder Jury-Feedback mit wertvollen Tipps von erfolgreichen Unternehmern und Kapitalgebern. Die Abgabe läuft noch bis zum 15. Juni 2015!
Die 10 Sieger in der Phase 2 des Businessplan Wettbewerbs Nordbayern
Die vier ausgezeichneten Gründerteams aus den Technologie-Branchen waren bereits in der Phase 1 unter den Gewinnern und haben die Jury mit neuen, positiven Entwicklungen überzeugt. Das Gründerteam Aquakin aus Fürth will Mini-Wasserkraftwerke auf den Markt bringen. Wanderer oder auch Nutzer in Entwicklungsgebieten können die Geräte in Gewässern ab 20 cm Tiefgang einsetzen, um z. B. ihr Handy aufzuladen. Das Gründerteam Comfortizer aus Nürnberg entwickelt eine intelligente Steuerzentrale für das gesamte Haus, um Heizung, Alarmanlagen und alle elektronischen Geräte aufeinander abzustimmen. Das Team iFeel aus Erlangen und Nürnberg hat Kunststoffe entwickelt, die Töne und Frequenzen durch Vibrationen fühlbar machen, z. B. über den Autositz. Die Gründer von Neomicra aus der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg machen sich Gedanken, wie die High-Tech Industrie Sensoren und Mikrochips kostengünstiger herstellen kann. Dafür haben die Wissenschaftler eine spezielle Steuerungssoftware entwickelt.
Zum ersten Mal prämiert wurde das junge IT- und Fintech Unternehmen anevis solutions aus Würzburg. Ihre Software hilft kleinen Finanzdienstleistern, schnell und digital Unterlagen zur Information der Anleger zu erstellen. Bei den regelmäßigen Neuerungen der Finanzaufsicht kommen kleinere Dienstleister ansonsten schnell nicht mehr nach. Auch neu unter den Preisträgern ist das Team CXlive aus Fürth. Die IT-Spezialisten möchten Unternehmen helfen, ihre Kunden besser zu verstehen und die Bindung zu stärken. Dafür kombinieren sie quantitativ belastbare Zahlen der Marktforschung mit Bildern und Berichten, um die Kunden-Erfahrungen nachvollziehbar zu machen. Die iTVone CBC GmbH aus Nürnberg ermöglicht es Fernsehzuschauern, die über Internetverbindungen streamen, in das Geschehen einzugreifen und zu interagieren. Die squared GmbH aus Nürnberg sorgt für eine sichere, aber dabei unkomplizierte Verschlüsselung von E-Mails. Bestehende E-Mail-Adressen können einfach weiter verwendet werden.
Die beiden Sieger aus den Life Sciences entwickeln neue Behandlungsformen, um verschiedenen Patienten besser zu helfen. Die Kosak-Biotech GmbH aus Heroldsbach in Oberfranken hat eine Variante der Wirkstoffe Nukleinsäuren entwickelt, die nicht mehr gespritzt sondern über die Haut verabreicht werden. Das bedeutet geringere Dosen und Nebenwirkungen. Die Wissenschaftler hinter RealTVac aus Würzburg und Regensburg möchten das Immunsystem von Krebs-Patienten darauf einstimmen, bösartige Tumore gezielt und somit wirksamer zu bekämpfen.
Die 3 Gewinner des Hochschul-Gründer-Preises 2015
Auf dem ersten Platz wurde das junge Wissenschaftler Team Measurement in Motion aus der Julius-Maximilians-Universität Würzburg prämiert. Das Team entwickelt Verfahren, um Innenräume effizienter als bisher möglich in 3D zu erfassen und die Daten digital nutzbar zu machen. In den Messgeräten steckt innovative Technologie aus den Bereichen künstliche Intelligenz und Robotik. Zweiter Sieger des Hochschul-Gründer-Preises ist das Team Neomicra aus der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, das für seine neuartige Software speziell für Hersteller von Hightech-Elektronik auch beim Businessplan Wettbewerb Nordbayern prämiert wurde. Auf Platz drei wurde das Gründerteam KommGutHeim aus der Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg prämiert. Die selbst entwickelte App ermöglicht es, sich von Freunden via Smartphone auf dem Heimweg begleiten zu lassen. Der virtuelle Bodyguard kann auf seinem eigenen Telefon in Echtzeit verfolgen, wo die Person sich gerade befindet und schließlich, ob sie gut zu Hause angekommen ist.