Mit einem hochentwickelten Trojaner namens „Trojan.Fastcash“ ist es einer offenbar nordkoreanischen Hackergruppe gelungen, mehrere Millionen Dollar an infizierten Geldautomaten in Asien und Afrika zu erbeuten. Laut den Entdeckern des Hacks handelt es sich dabei um alte Bekannte, nämlich um die Gruppe Lazarus. Sie hat mit ihrer Malware die Server der Geldautomaten infiziert und konnte den Maschinen dadurch gefälschte Transaktionen unterjubeln, die wiederum dazu führten, dass die Automaten Bargeld ausspuckten. Laut Symantec zeigt die Konstruktion der Malware, dass ihre Programmierer sich gut mit den Abläufen und Systemen der betroffenen Banken auskannten. Bei der Untersuchung des Vorfalls stellten die Ermittler von Symantec fest, dass alle befallenen Server mit veralteten und schlecht gewarteten Versionen des AIX-Betriebssystems arbeiteten. Das lässt vermuten, dass neuere und gepatchte Versionen nicht von Fastcash betroffen sind – was einmal mehr deutlich macht, wie wichtig Sicherheitsupdates sind!
Bereits seit zwei Jahren warnt die Cyberabteilung der amerikanischen Homeland Security vor derartigen Angriffen. Im vergangenen Jahr gab es einen Vorfall, bei dem in mehr als 30 Ländern gleichzeitig Geld abgehoben wurde. Ein politisches Motiv dürfte weder damals noch im aktuellen Fall vorliegen, auch wenn die Hintermänner von Lazarus in der Vergangenheit nicht immer nur auf Geld aus waren. Bekannt wurden sie nämlich mit dem spektakulären Hack der Sony-Datenbank, bei dem sie unter anderem den Film „The Interview“ erbeuteten und ins Netz stellten. Seither standen aber finanzielle Motive bei den Aktionen der Gruppe weit stärker im Vordergrund.