Befindet sich der Virus erst einmal auf dem Rechner, hat man ein echtes Problem, denn es besteht eigentlich kaum eine Chance, ihn wieder loszuwerden. Selbst nach einem Austausch der Festplatte soll LoJax laut der Sicherheitsforscher von ESET, die ihn entdeckt haben, weiter auf dem Rechner zu finden sein. Für die kriminellen Hintermänner bedeutet das, dass sie ungestört den Datenverkehr mitschneiden und umleiten können.
Doch wo kommt der neue Virus überhaupt her? Seine Entdecker verdächtigen die Cyberkriminellen von APT28/Sednit/Sofacy. Diese Hackergruppe steht in dem Ruf, im Auftrag von Regierungen Fremdländer auszuspähen. Dementsprechend sind sich die Sicherheitsforscher auch ziemlich sicher, dass LoJax bereits bei einem Angriff auf Behörden- und Regierungsnetzwerke zum Einsatz gekommen ist. Auf wie vielen dieser Rechner die Gefahr bereits schlummert, ist derzeit kaum abzuschätzen.
Von den Hauptzielen von APT28/Sednit/Sofacy, nämlich Regierungen und Behörden, sollten sich Unternehmen nicht in Sicherheit wiegen lassen. Denn auch für sie könnte LoJax zur Gefahr werden, sollten die Entwickler auf die Idee kommen, ihre Malware beispielsweise zur Industriespionage zu verkaufen. Hinzu kommt, dass nun die Möglichkeit bekannt ist, Malware in die Tiefen der Soft- und Hardware zu injizieren. Da wird es nicht lange dauern, bis erste Nachahmer eine ähnliche Malware entwickelt und in Umlauf gebracht haben. Bleibt nur, für entsprechenden Schutz zu sorgen und ein Antivirenprogramm zu nutzen, das auch das BIOS oder das UEFI durchsucht.