Bei dem mit LASOX-COAT® bezeichneten Verfahren der AHC Oberflächentechnik handelt es sich um eine selektive Oxidation von Aluminiumoberflächen mittels Laser. In einer Sauerstoffatmosphäre wird auf die Oberfläche eines zu bearbeitenden Werkstücks ein Laserstrahl gerichtet. Unter dem Einfluss des Lasers beginnen Legierungspartikel zu schmelzen und zu verdampfen. Das Sauerstoffplasma, welches aus ionisierten Atomen besteht, und ein Teil des geschmolzenen Aluminiums reagieren zu Aluminiumoxid (Korund, Al2O3), welches nun die behandelte Oberfläche bedeckt. Die Korundschicht hat eine Dicke von etwa 6 bis 10 µm, während die Umschmelzzone etwa 100 µm stark ist. Die Härte des Aluminiumoxids beträgt ca. 2.000 HV. Die Härte der Umschmelzzone hängt von der verwendeten Legierung ab. Bei Silizium-haltigen Legierungen (Si > 8 %) kann die Härte um 50 % gegenüber der Härte der ursprünglichen Legierung gesteigert werden.
Der große Vorteil gegenüber galvanischen Prozessen besteht im Verzicht auf Prozesschemikalien wie Elektrolytsäuren. Es bilden sich zudem Prozess-bedingt keine Poren in der Aluminiumoxid-Schicht, was die hohe Härte erklärt. Bereits im Grundmaterial vorhandene Poren werden das Schichtwachstum negativ beeinflussen. Siliziumkörner im Grundwerkstoff unterstützen das Wachstum einer dicken, aber leicht raueren Schicht. Sogar Aluminiumlegierungen mit Siliziumgehalten über 20% können mit LASOX-COAT® beschichtet werden. Mit dem selektiven Beschichtungsverfahren lassen sich Beschriftungen, einzelne Linien oder komplexe Formen und Muster erzeugen. Flache Oberflächen werden bevorzugt, jedoch sind auch abgerundete Oberflächen beschichtbar. Das LASOX-COAT®-Verfahren ist auch für die Integration in eine bestehende Fertigungslinie vorgesehen. LASOX-COAT® eignet sich am besten zum Verschleißschutz, kann aber ebenso zur Reduzierung von Korrosion auf einem Werkstück eingesetzt werden.