„Interessenten können gern eine CAD-Zeichnung (DXF) für ein Musterprodukt zum Beispiel auf einem Datenstick mitbringen. Es macht uns aber nichts aus, den Schwierigkeitsgrad noch ein wenig zu erhöhen. So können wir mit dem Gast zusammen direkt an der Maschine eine Skizze eingeben. Unser neues Feature übersetzt sie in wenigen Augenblicken in ein Programm, mit dem unsere PREMO zunächst einen Kunststoff-Rohling bearbeitet. Die so erstellte Drückform bildet die Basis für den anschließenden Drückvorgang – schon ist das eben erst erdachte Teil zur Realität geworden“, erläutert Helmut Schön, Vertriebsleiter der Abacus Maschinenbau GmbH.
Kein „Einteachen“ mehr nötig
Selbst eine Freihandzeichnung lässt sich schnell in eine für die Anlage praktikable Form bringen. Am Bildschirm werden die Radien exakt definiert und einige Parameter in Abhängigkeit vom verwendeten Material der Ronde feinjustiert. Das bisher nötige „Einteachen“ der Form bzw. der Bearbeitungsschritte entfällt, und gerade für die Bediener wird der Vorgang erheblich vereinfacht.
Nach Angaben des Herstellers ist dieses Verfahren eine Weltneuheit, die den gesamten Drückprozess erheblich beschleunigen kann. Benötigt beispielsweise der Prototypenbau vom ersten Entwurf bis zum fertig gedrückten Muster mehrere Wochen, lässt sich der Prozess nun auf wenige Minuten verkürzen.
Innovation drückt neben Formen auch die Kosten
Gerade im Entwicklungs- bzw. Designprozess macht sich die Zeitersparnis besonders bemerkbar: Sollte sich zum Beispiel herausstellen, dass die ursprünglich entworfene Form doch noch optimiert werden muss, lässt sich das Design direkt und ohne Zeitverlust anpassen, anstatt wochenlang auf das neue Muster zu warten.
„Nach unseren Berechnungen lassen sich im Prototypenbau die Stückkosten erheblich drücken. Selbstverständlich können die ermittelten Parameter für die verschiedenen zu erzeugenden Rundungen ebenso in der Serienfertigung genutzt werden. Darum können wir selbstbewusst sagen, dass unser neues Feature den Drückprozess revolutioniert. Gemeinsam mit unseren Kunden entdecken wir ständig neue Anwendungsmöglichkeiten unserer Technologie“, so Helmut Schön weiter.
Auf der Fachmesse EuroBLECH zeigt Abacus die Bearbeitung kaltverformbarer Materialien an einer PREMO 600 in einer skalierten Umsetzung. In der Realisierung bei den Kunden kann die Technologie ebenso für andere Ronden- und Produktgrößen Anwendung finden. Darüber hinaus sind Erweiterungen des Verfahrens nach kundenspezifischen Anforderungen möglich. So hat Abacus gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut eine laserunterstützte Drücktechnologie zur punktgenauen Erwärmung der Ronden für warmverformbare Materialien entwickelt.
Die PREMO Drückmaschinen funktionieren dank ihrer Servomotoren im Vergleich zu hydraulischen Anlagen deutlich energiesparender. Bis zu 14 einzelne, frei programmierbare CNC-Achsen sorgen hier für außergewöhnliche Flexibilität. Das Einrichten der Maschine für die Umformung neuer Werkstücke funktioniert daher besonders schnell. So können beispielsweise bereits früher verwendete Bearbeitungsprogramme einfach abgerufen und geladen werden, um die Produktion innerhalb kürzester Zeit wieder aufzunehmen.
Abacus Maschinenbau auf der EuroBLECH 2016: Halle 27, Stand M 70
Weitere Infos: www.abacus-gmbh.de