ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner sagte am Montag in Stuttgart, die von den Ölmultis gelieferte Begründung für die Verteuerung von Normalbenzin sei "ziemlich dürftig" und könne daher nicht überzeugen.
"In Wahrheit geht es doch darum, den Profit zu maximieren und den rückläufigen Benzinabsatz auf dem deutschen Markt zu kompensieren", kritisierte der ACE-Sprecher. Er rief die Bundesregierung auf, für die Verbraucher jetzt "eine Lanze zu brechen" und auf die Tankstellenbetreiber politischen Druck auszuüben. "Wer wie Bundeswirtschaftsminister Michael Glos der Preistreiberei weiter tatenlos zusieht, setzt sich dem Verdacht der Kumpanei aus", sagte Hillgärtner. Dies fördere auch die Politikverdrossenheit und leiste Kräften Vorschub, die zu rechtlich zweifelhaften Boykottaufrufen gegen bestimmte Tankstellenketten greifen wollten.
Der ACE-Sprecher nannte es entlarvend, wenn einzelne Mineralölkonzerne hergingen und geschlossene Kundengruppen mit exklusiven Bonus- und Rabattprogrammen zu ködern versuchten. Damit werde unfreiwillig der Beweis geliefert, dass es bei den Kraftstoffpreisen durchaus Spielraum nach unten gäbe. Weshalb dieser Spielraum nicht für die Allgemeinheit genutzt werde und wessen Interessen dahinter steckten bliebe allerdings im Dunkeln.