Effizienz und Wachstum als Treiber der Wirtschaft
In den westlichen Wirtschaftssystemen geht es seit Jahrhunderten um Produktivität, Effizienz und Wachstum. Das ist keine Erfindung des Silicon Valley und auch kein Produkt der Digitalisierung. Neu ist allein die Geschwindigkeit, mit der sich alles ändert. Binnen weniger Jahrzehnte haben Computer unsere Art, zu leben, zu arbeiten und zu konsumieren grundlegend verändert. Genauso schnell haben sich neue Arten etabliert, um Unternehmen zu Wachstum und Effizienz zu verhelfen – bis hin zu KI Chat Bots oder eben Robotic Process Automation (RPA). Und wie mit jedem Fortschritt, wuchsen auch dabei mit der Zeit die Stimmen jener, die vor dem Neuen warnten.
Die dystopische Angst vor dem Neuen
Technologische Innovationen rufen fast schon traditionell Ängste hervor. So war es mit der Dampfmaschine, der Elektrizität oder der Rechenmaschine und so ist es auch heute. Die Bedenken reichen von einem diffusen Unwohlsein, wenn Beate aus der Buchhaltung plötzlich von einem Roboter unterstütz wird, bis zum offenen Protest, wenn tausende Lagerarbeiter durch Maschinen ersetzt werden. Diese Ängste und Proteste sind menschlich verständlich, meist jedoch zeitlich begrenzt und am Ende oft fehlgeleitet.
Die utopische Aussicht auf Freiheit
Wer Software Roboter willkommen heißt, sind eher die positiven Verheißungen. Stupide Arbeiten, die sich ständig wiederholen, müssen nicht mehr von Beate aus der Buchhaltung erledigt werden. Sie hat mehr Zeit für das, was sie wirklich kann und weswegen sie einmal eingestellt wurde. Erste Pioniere unter den Unternehmern zeigen bereits, dass höhere Produktivität nicht zu Lasten des Personaletats gehen muss. Es gibt Firmen, da arbeiten die Angestellten nur noch 25 statt 40 Stunden. Den Rest holen die Bots auf. Lebensqualität statt Profitgier kann auch eine Devise sein, die sich aus der Automatisierung speist.
Droht eine Spaltung der Gesellschaft?
Ausgeglichene, gesunde und wohlhabende Fachkräfte auf der einen, unterbezahlte Niedriglöhner und Arbeitslose auf der anderen Seite – so wird oft die Gesellschaft in 20 oder 30 Jahren skizziert. Tatsächlich müssen Politik und Gesellschaft darauf hinarbeiten, dass diese Gefahr nicht Wirklichkeit wird. Automatisierung wird Arbeitsplätze kosten, ja. Sie wird auch welche schaffen, aber in anderen Bereichen, zu anderen Gehältern und sicher auch mit einer anderen Quantität. Die gerechte Umverteilung des Wohlstands, der aus der Digitalisierung und Automatisierung entsteht, ist eine der sozialen Hauptaufgaben. Hier sollte die Menschheit aus den Fehlern der Industrialisierung gelernt haben. Ob sie das hat, wird sich zeigen müssen, denn eines ist klar: Ein Zurück auf den Status von circa 1980 gibt es eh nicht mehr.
Die Digitalisierung ist nicht aufzuhalten
Die Digitalisierung und Automatisierung unser aller Leben wird kommen. Eigentlich ist sie schon da. Oder lesen Sie diese Zeilen gerade auf einem Stück Papier? Digitale Unternehmen bestimmen unseren Alltag und werden es auch weiterhin tun - ob wir das begrüßen oder fürchten. Die Frage ist allein, wie wir damit umgehen. Gestalten wir mit und finden unseren individuellen Weg, damit umzugehen oder laufen wir mit, während andere den Takt vorgeben? Prüfen Sie es doch mal für Ihre eigene Branche? Wie weit ist die schon? Wie weit sind Sie? Und wie weit sind Ihre (internationalen) Mitbewerber? Mit jedem Schritt, den wir heute hinterherlaufen, leben wir morgen zu den Bedingungen, die uns andere diktieren. Heraushalten ist keine Option. Die Automatisierung wartet auf niemanden. Ergreifen Sie sie als Chance und holen Sie das Optimum für sich heraus.