Laut einer Studie von Gartner (1) unterstützen nur die Hälfte der Rechenzentren und Serverräume, die herkömmliche Stromversorgungs- und Kühlkonzepte verwenden, auch Anwendungen mit hoher Leistungsdichte. "Diese Zahl ist bedenklich", meint Andreas Veltkamp, Head of Enterprise Business bei APC by Schneider Electric. "Mit dem Trend zu Blade-Servern und der Konsolidierung der Serverlandschaft steigt auch der Bedarf an intelligenten Systemen zu energetischer und räumlicher Effizienz. Und auch die Anforderungen an neue Kühltechniken, die die hohe Abwärme dicht bepackter Blade-Systeme bewältigen können, wachsen. Unser Sechs-Punkte-Plan sorgt dafür, dass Rechenzentren und Serverräume auch bei hohen Temperaturen einen kühlen Kopf bewahren können."
Der APC-Ratgeber zur systematischen Erhöhung von Kühleffizienz und Kühlleistung:
1. Eine genaue Ermittlung der Leistungsdichte der IT-Umgebung ist ein entscheidender Faktor für die Bereitstellung einer angemessenen Stromversorgungs- und Kühlungsinfrastruktur. Ein präzises Ergebnis ergibt eine Messung auf Rack-Ebene.
2. Eine regelmäßige Überprüfung der Kühlsysteme hilft, potenzielle Störfaktoren frühzeitig zu erkennen und zu eliminieren. Dabei sollte ein besonderes Augenmerk auf die maximale Kühlungskapazität des vorhandenen Systems gelegt und diese möglichst nicht überschritten werden. Ebenso sollte ein regelmäßiger Check der Raumtemperatur, Kondensatoren und Kühler sowie der Luftzirkulation innerhalb der Racks durchgeführt werden.
3. Ausreichender Abstand zwischen den Racks mit hoher Leistungsdichte ist ebenfalls ein bedeutender Faktor: Je näher die IT-Schränke beieinander stehen, desto ineffizienter arbeitet das Kühlsystem. Jedes Rack benötigt für sich eine große Menge an Kühlkapazität. Deshalb empfiehlt es sich, die Schrankreihen über den gesamten zur Verfügung stehenden Raum verteilt aufzustellen. Somit lässt sich die ungenutzte Kühlkapazität anderer Schrankreihen verwenden.
4. Ein Blick fürs Detail zahlt sich auch in Rechenzentren und Serverräumen aus: Verschmutzte oder blockierte Rohre, schlecht platzierte Kontrollpunkte, unkalibrierte und beschädigte Sensoren, beschädigte Ventile oder Pumpen sowie ungeordnete oder herumliegende Kabelstränge können die Luftzirkulation negativ beeinflussen. Genauso sollten alle Rack-Schränke mit Frontpaneelen versehen werden, um eine ungehinderte Luftzirkulation zu gewährleisten.
5. Warmluft- und Kaltluftkorridore im Wechsel anordnen: Eine bewährte Methode für eine hohe Kühleffizienz ist die Trennung von Kalt- und Warmluftströmen. Alle Schrankreihen werden so aufgestellt, dass die Vorderseite der Server einem Kaltluftkorridor, der belüftete Bodenfließen enthält, zugewandt ist. Die heiße Luft weicht in den Warmluftkorridor ab, der keine belüfteten Bodenfließen enthält. Bei dieser Reihen-Aufstellung wird die Hitze eingeschlossen und neutralisiert bevor sie in den Raum strömt. Dabei sollte beachtet werden, dass eine optimale Kühlleistung erreicht wird, wenn die CRAC Units vor den Warmluftkorridoren angeordnet werden.
6. Zusätzlich lässt sich die Kühlung durch ergänzende Lüfter unterstützen: Gerade Racks mit hoher Leistungsdichte stellen besondere "Hot Spots" dar und müssen daher besonders gut gekühlt werden. Der Einsatz von speziellen Lüftern, die die gekühlte Luft angrenzender Racks verwenden und so für einen zusätzlichen Luftstrom sorgen, ist sinnvoll. Dabei muss unbedingt darauf geachtet werden, angrenzende Racks nicht zu überhitzen.
Kühlungsexperte Veltkamp resümiert: "Die Installation der neuesten Blade Server-Technologie bringt vielfältige Vorteile mit sich. Dabei gilt zu beachten, dass herkömmliche Stromversorgungs- und Kühlkonzepte meist nicht ausreichen, sondern neue Kühltechniken implementiert werden müssen."
(1) Quelle: "Meeting the Data Center Power and Cooling Challenge", 19. Dezember 2006, Michael A. Bell, Gartner
Weitere Informationen zum Thema Kühlung in Rechenzentren und Serverräumen unter: www.apc.com/de