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Gent: Eine Stadt ohne Autos

Wie das autofreie Konzept die Luft verbessert und das Stadtleben neu belebt hat

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Die belgische Stadt Gent hat 2017 ihre Innenstadt autofrei gemacht – mit spürbaren Folgen: Weniger Staus, saubere Luft und ein lebendiges Stadtleben prägen heute das Bild. Ein mutiges Verkehrskonzept zeigt, wie sich urbane Mobilität nachhaltig gestalten lässt.

Die belgische Stadt Gent wagte 2017 einen radikalen Schritt, den nur wenige europäische Städte zuvor gewagt hatten: Die komplette Innenstadt wurde autofrei gemacht. Ziel dieses weitreichenden Projekts war es, Verkehrsstaus zu verringern, die Luftqualität zu verbessern und das Stadtbild zu beleben. Seither hat sich Gent zu einem Vorreiter einer neuen städtischen Mobilität entwickelt, die in Europa zunehmend Beachtung findet.

Das Herzstück des Projekts ist ein innovatives Verkehrskonzept, das den Zugang für Autos in bestimmte Zonen stark einschränkt und eine klare Trennung zwischen unterschiedlichen Verkehrsarten schafft. Anstelle des Individualverkehrs dominieren heute Fußgänger, Radfahrer und der öffentliche Nahverkehr das Stadtbild. Wer dennoch auf das Auto angewiesen ist, muss entweder auf die ringförmigen Umgehungsstraßen ausweichen oder in eigens dafür vorgesehenen Parkhäusern am Stadtrand parken. Von dort können die Menschen mit Bussen, Straßenbahnen oder Mietfahrrädern bequem das Zentrum erreichen.

Dieses Konzept hat nicht nur das Verkehrsaufkommen in der Innenstadt drastisch reduziert, sondern auch die Luftqualität erheblich verbessert. Laut einer Studie, die zwei Jahre nach der Einführung durchgeführt wurde, sanken die Stickstoffdioxidwerte um fast 20 Prozent. Für die Stadtbewohner ist das nicht nur ein gesundheitlicher Gewinn – auch die Zahl der Verkehrsunfälle ist stark zurückgegangen. Durch die klare Trennung der Verkehrsmittel gibt es weniger Konflikte zwischen Autos und schwächeren Verkehrsteilnehmern wie Radfahrern und Fußgängern.

Eine weitere bemerkenswerte Auswirkung des Projekts ist das Aufblühen des öffentlichen Raums. Plätze, die früher als Parkplätze genutzt wurden, sind heute belebte Treffpunkte, Cafés und Spielplätze. Besonders an den Wochenenden füllen sich die Straßen mit Menschen, die in Ruhe einkaufen, flanieren oder die Sonne genießen. Diese neue urbane Atmosphäre hat nicht nur das Leben für die Anwohner attraktiver gemacht, sondern auch den Einzelhandel angekurbelt. Lokale Geschäfte profitieren von der höheren Besucherzahl und der verlängerten Aufenthaltsdauer der Kunden.

Natürlich gab es zu Beginn auch Kritik an dem Vorhaben. Besonders Autofahrer und Pendler standen dem Projekt skeptisch gegenüber und befürchteten längere Fahrzeiten und eine unzureichende Anbindung an die Innenstadt. Doch inzwischen hat sich gezeigt, dass die befürchteten Nachteile nicht eingetreten sind. Der öffentliche Nahverkehr wurde ausgebaut, und durch die Umgehungsstraßen kommt es auch außerhalb des Zentrums seltener zu Staus. Zudem haben viele Menschen erkannt, dass sie im Alltag gar nicht auf das Auto angewiesen sind – stattdessen nutzen sie verstärkt Fahrräder oder den öffentlichen Verkehr.

Gent hat mit diesem Modell bewiesen, dass eine autofreie Innenstadt nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch und sozial sinnvoll ist. Die Stadt dient mittlerweile als Vorbild für andere europäische Metropolen, die ebenfalls ihre Verkehrsprobleme lösen wollen. Es zeigt sich: Weniger Autos bedeuten nicht weniger Mobilität, sondern eine bessere Lebensqualität für alle.

Kommentar:

Der Erfolg von Gents autofreiem Stadtkonzept ist ein starkes Signal an Städte weltweit: Die Zukunft der urbanen Mobilität liegt nicht im Auto, sondern in intelligenten Verkehrslösungen, die den öffentlichen Raum für alle nutzbarer machen. Gent hat gezeigt, dass es möglich ist, die Herausforderungen des modernen Verkehrs zu meistern und gleichzeitig die Lebensqualität der Bewohner zu verbessern.

Was Gent so besonders macht, ist nicht nur die Reduktion des Autoverkehrs, sondern die Art und Weise, wie die Stadt den Raum neu verteilt hat. Anstatt den öffentlichen Raum als bloße Durchgangszone für Fahrzeuge zu betrachten, wurde er zu einem Ort des sozialen Austauschs und der Begegnung umgestaltet. Dieser Ansatz könnte auch in anderen Städten funktionieren – wenn der politische Wille vorhanden ist.

Natürlich ist ein solches Projekt nicht ohne Herausforderungen. Die Umstellung auf ein autofreies Zentrum erfordert Mut, vorausschauende Planung und eine enge Zusammenarbeit zwischen Bürgern, Unternehmen und der Stadtverwaltung. Doch die Vorteile sind klar: weniger Unfälle, weniger Lärm, sauberere Luft und ein städtisches Leben, das den Menschen wieder mehr Raum gibt.

Es wird Zeit, dass auch andere Städte den Mut haben, Gents Beispiel zu folgen. Die urbane Zukunft sollte nicht dem Auto gehören, sondern den Menschen, die in den Städten leben und arbeiten. Gent hat bewiesen, dass es möglich ist – und die Welt schaut aufmerksam zu.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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