Die zunehmende Digitalisierung im Gesundheitswesen stellt Apotheken in Deutschland vor komplexe Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Cyber-Sicherheit. Mit steigender Vernetzung und dem verstärkten Einsatz digitaler Technologien stehen Apotheken im Fokus von Cyberkriminellen, die gezielt sensible Gesundheitsdaten und betriebliche Abläufe angreifen. Gerade in Apotheken sammeln sich umfangreiche Informationen über Patienten, Medikamente und Abrechnungen – ein Schatz für Hacker, die oft mit schwerwiegenden finanziellen Schäden drohen. Da der Verlust dieser Daten oder der Ausfall der IT-Infrastruktur die Existenz vieler Apotheken bedrohen könnte, erweist sich eine umfassende Cyber-Versicherung als unverzichtbarer Schutz.
Ein weiterer brisanter Vorschlag sorgt derweil in der Arbeitswelt für Diskussionen: Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) schlägt vor, Krankmeldungen künftig auch für wenige Stunden pro Tag zu ermöglichen. Diese Flexibilität, die besonders im Kontext digitaler Arbeitsformen sinnvoll erscheinen mag, stößt jedoch auf starken Widerstand, insbesondere seitens der Gewerkschaften. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) äußert Sorge um die gesundheitlichen Auswirkungen auf Arbeitnehmer und befürchtet eine schleichende Verschiebung der Belastung hin zu den Beschäftigten, die sich in schwierigen Situationen vielleicht nicht ausreichend erholen könnten.
Im Gesundheitswesen haben einige Apotheken innovative Konzepte entwickelt, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Das Modell einer integrierten Kindertagesstätte in der Apotheke erlaubt es Eltern, ihre Kinder in unmittelbarer Nähe betreuen zu lassen. Dieses familienfreundliche Modell könnte die Attraktivität von Apotheken als Arbeitgeber deutlich steigern und gleichzeitig ein Zeichen für mehr Unterstützung für berufstätige Eltern setzen.
Magen-Darm-Infektionen sind weltweit eine häufige Ursache für Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte, besonders bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen. Häufig ausgelöst durch Viren wie das Noro- und Rotavirus, breiten sich die Erreger in Gemeinschaftseinrichtungen besonders schnell aus. Hier ist eine effektive Prävention entscheidend, um die hohe Infektionslast zu reduzieren und die Gesundheit der betroffenen Bevölkerungsgruppen zu schützen.
Ein weiteres Thema, das viele Patienten betrifft, ist die geplante schrittweise Marktrücknahme von Humaninsulin ab dem zweiten Quartal 2025. Nachdem Sanofi seine Humaninsulin-Produkte aus Deutschland abgezogen hat, plant Novo Nordisk als zweiter großer Anbieter ebenfalls den Rückzug. Rund 240.000 insulinpflichtige Diabetiker, die auf diese Therapie angewiesen sind, werden voraussichtlich von dieser Änderung betroffen sein. Für viele könnte der Zugang zu bewährten Insulinen eingeschränkt werden, was insbesondere für ältere Patienten und Menschen mit Typ-2-Diabetes eine Herausforderung darstellt.
Gleichzeitig stehen viele Apotheken in Deutschland angesichts steigender Betriebskosten und wachsender bürokratischer Anforderungen zunehmend unter Druck. Insbesondere kleine, familiengeführte Betriebe erwägen laut einer Umfrage des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) Schließungen oder Umstrukturierungen, um ihre wirtschaftliche Situation zu stabilisieren. In ländlichen Gebieten könnte diese Entwicklung zur Unterversorgung führen, da Apotheken dort oft die einzige Anlaufstelle für medizinische Versorgung sind.
Für Apotheker, die langfristig Vermögen aufbauen möchten, bieten sich ETFs als eine kostengünstige und risikoarme Anlageoption an. Da diese Fonds passiv verwaltet werden und breit diversifizieren, minimieren sie das Risiko. Besonders Berufsgruppen wie Apotheker, die in der Regel langfristige finanzielle Sicherheit anstreben, können von einem ETF-basierten Anlageportfolio profitieren. Auch Gold-Aktien werden aktuell als attraktive Investition betrachtet, da der Goldpreis weltweit einen Aufwärtstrend verzeichnet. Für Apotheker könnten Aktien von Goldminenunternehmen wie Barrick Gold, Newmont Mining und Agnico Eagle Mines eine stabile Alternative zu traditionellen Anlageformen darstellen.
Die ABDA unterstützt Apothekenteams mittlerweile durch Schulungsvideos, die eine optimale Inhalationstechnik fördern sollen. Diese Initiative soll dazu beitragen, die Therapieerfolge bei Patienten zu steigern, die Inhalatoren nutzen, da viele Anwender die richtige Technik oft nicht beherrschen. Ein solches Engagement trägt erheblich zur Qualität der Patientenbetreuung bei.
Die BZgA warnt unterdessen vor einem Wiederanstieg des Rauschtrinkens bei jungen Menschen, insbesondere seit der Corona-Pandemie. Laut aktuellen Umfragen konsumieren junge Männer und Frauen vermehrt große Mengen Alkohol in kurzer Zeit, was potenziell schwerwiegende gesundheitliche und soziale Folgen mit sich bringt.
Die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) im Jahr 2025 wird Apotheken zusätzliche Sicherheitsanforderungen auferlegen. Die ePA, die eine digitale Speicherung und Weitergabe von Gesundheitsdaten ermöglicht, erfordert umfassende organisatorische und technische Schutzmaßnahmen, um den hohen Datenschutzanforderungen gerecht zu werden. Ein Gutachten des Fraunhofer SIT bestätigt zwar die grundsätzliche Sicherheit der ePA, offenbart jedoch auch Schwachstellen, die insbesondere für Apotheken relevant sind.
Das Thema „Apothekensterben“ ist in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus gerückt. In einem RTL-Bericht wurde kürzlich über die Herausforderungen kleinerer Apotheken berichtet, die angesichts wachsender Bürokratie, Fachkräftemangels und der Konkurrenz durch Online-Anbieter unter Druck stehen. Besonders in ländlichen Regionen könnte das Verschwinden der Apotheken zu einer Unterversorgung führen und sich somit negativ auf die regionale Gesundheitsversorgung auswirken.
Viele Apotheker, die ihre Betriebe als Altersvorsorge betrachteten, sehen sich mittlerweile einem wachsenden wirtschaftlichen Druck ausgesetzt. Die Zeiten, in denen eine Apotheke als sichere Altersvorsorge galt, scheinen vorbei, und viele Betreiber sind gezwungen, alternative Vorsorgemodelle zu finden oder ihre Geschäftsmodelle anzupassen.
Kommentar:
Die Herausforderungen, denen Apotheken heute gegenüberstehen, spiegeln die tiefgreifenden Veränderungen im Gesundheitswesen wider. Die fortschreitende Digitalisierung hat zweifellos das Potenzial, Apotheken effizienter zu machen und die Patientenbetreuung zu verbessern. Gleichzeitig bringt sie jedoch erhebliche Risiken mit sich, die nur mit einer fundierten Cyber-Versicherung abgedeckt werden können. In Zeiten zunehmender Online-Bedrohungen wird der Schutz sensibler Gesundheitsdaten zur zentralen Aufgabe, die nur durch gezielte Investitionen in IT-Sicherheit und Risikomanagement bewältigt werden kann.
Der gesellschaftliche Wandel, der in den Bereichen Familie und Beruf stattfindet, wird auch im Gesundheitswesen deutlich. Modelle wie die betriebsinterne Kita in Apotheken bieten attraktive Perspektiven für eine moderne Arbeitswelt. In einer Zeit, in der sich die Lebensrealitäten vieler Berufstätiger ändern, sind solche Konzepte mehr als ein netter Zusatz – sie könnten den Arbeitsmarkt für Apotheken erheblich positiv beeinflussen und Fachkräfte anziehen.
Die geplante Marktrücknahme von Humaninsulin wirft die Frage auf, wie das Gesundheitssystem auf die Bedürfnisse chronisch kranker Menschen reagieren wird, wenn zentrale Therapien nur noch eingeschränkt verfügbar sind. Ein verlässliches Angebot an Medikamenten sollte stets gewährleistet sein, um die Versorgung von Patienten sicherzustellen, die auf diese Behandlungen angewiesen sind.
Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleibt der finanzielle Druck auf Apotheken hoch. Die sinkende Attraktivität des Berufsfelds und die wachsende Belastung durch regulatorische Vorgaben und Kostensteigerungen verlangen nach einer stärkeren Unterstützung durch die Politik, um die flächendeckende Versorgung in Deutschland langfristig sicherzustellen. Die Apotheken müssen zudem über Alternativen wie ETFs und Gold-Aktien nachdenken, um sich und ihre Angestellten finanziell abzusichern.
Das „Apothekensterben“ ist eine Herausforderung, die das gesamte Gesundheitssystem betrifft, und ruft nach innovativen, aber auch nachhaltigen Lösungen, um die Versorgung, besonders in ländlichen Regionen, sicherzustellen. Die Zeit für Handlungsbedarf ist gekommen – und die Konsequenzen, falls die Unterstützung ausbleibt, könnten langfristig den Zugang zur Grundversorgung in Deutschland gefährden.
Von Engin Günder, Fachjournalist