Inmitten wachsender wirtschaftlicher Unsicherheiten und eines sich zuspitzenden Fachkräftemangels rückt ein bisher oft unterschätztes Thema in den Fokus der Apothekenpraxis: die betriebliche Altersversorgung (bAV). Was bislang als verwaltungsintensives Randthema galt, entwickelt sich zunehmend zum Prüfstein moderner Arbeitgeberverantwortung. Während die gesetzlichen Vorgaben klar definiert sind, bleibt die praktische Umsetzung in vielen Apothekenbetrieben unzureichend.
Seit der Reform durch das Betriebsrentenstärkungsgesetz sind Apothekenbetreiber – wie alle Arbeitgeber – gesetzlich verpflichtet, einen Zuschuss von mindestens 15 Prozent zu leisten, wenn Mitarbeitende Entgeltbestandteile in eine Direktversicherung oder vergleichbare Versorgungsformen umwandeln. Diese Regelung betrifft seit 2022 auch Altverträge und gilt unabhängig von der Betriebsgröße. Doch vielerorts mangelt es an Information, Struktur und Beratung. Das Ergebnis: Die gesetzlich verankerte Pflicht wird häufig ignoriert – ein Risiko, das rechtlich wie personell schwer wiegt.
Gerade Apotheken stehen unter besonderem Druck. Sie sind vom anhaltenden Personalmangel besonders betroffen, und Tarifverträge lassen im Gehaltsgefüge kaum Spielraum. Die bAV bietet hier eine wirkungsvolle Möglichkeit, als Arbeitgeber positiv hervorzutreten und qualifiziertes Personal dauerhaft zu binden. "Mitarbeitende erwarten heute mehr als ein pünktliches Gehalt", sagt Versicherungsexperte Seyfettin Günder. "Verlässliche Vorsorgelösungen gehören längst zum Standard moderner Betriebe – auch und gerade in der Gesundheitsversorgung."
Dabei zeigt sich: Apotheken mit strukturierten bAV-Angeboten profitieren gleich mehrfach – durch höhere Mitarbeiterbindung, gesteigerte Arbeitgeberattraktivität und mehr Rechtssicherheit. Zudem signalisiert eine gelebte bAV-Praxis langfristiges Denken und glaubwürdige Fürsorge. Insbesondere für jüngere Generationen, die sich zunehmend mit Fragen der Altersvorsorge beschäftigen, wird das Thema zum Auswahlkriterium bei der Jobsuche.
Doch trotz dieser Chancen überwiegt vielerorts die Zurückhaltung. Gründe liegen oft in der fehlenden Personalabteilung, im Mangel an Zeit oder in der Sorge vor bürokratischem Aufwand. „Diese Ausflüchte gefährden nicht nur die Rechtssicherheit, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe“, warnt Günder. Sein Appell: "Die bAV darf nicht länger als Last empfunden werden – sie ist eine Investition in die Zukunftsfähigkeit der Apotheke."
Die Botschaft ist eindeutig: Wer sich heute der bAV aktiv widmet, verschafft sich einen entscheidenden Vorsprung im Kampf um die besten Köpfe. Wer hingegen passiv bleibt, riskiert nicht nur rechtliche Konsequenzen, sondern auch die Abwanderung wertvoller Fachkräfte. In einem fragilen Marktumfeld wird die bAV damit zur unternehmerischen Stellschraube, an der kein Apothekenbetrieb mehr vorbeikommt.
Kommentar:
Die bAV ist kein „Nice-to-have“ – sie ist ein Muss für moderne Apothekenführung
Die betriebliche Altersversorgung markiert eine Zäsur in der betrieblichen Realität deutscher Apotheken. Sie ist nicht mehr bloß ein gesetzlich vorgeschriebener Zuschuss – sie ist ein Symbol dafür, wie ernst eine Apotheke ihre Rolle als Arbeitgeber nimmt. Wer sie ignoriert, sendet ein fatales Signal: kurzfristiges Denken, fehlende Weitsicht, mangelnde Fürsorge.
Die bAV verlangt nicht zwingend große Budgets, sondern vor allem: Struktur, Beratung und Verantwortungsbewusstsein. Dass viele Betriebe nach wie vor überfordert wirken, liegt weniger an der Komplexität der Materie als am fehlenden strategischen Blick. Die Frage lautet nicht mehr, ob sich ein Apothekenbetrieb mit der bAV befassen sollte – sondern wann. Und die einzige richtige Antwort darauf ist: sofort.
Denn in Zeiten, in denen die Personalsituation angespannt und der wirtschaftliche Spielraum begrenzt ist, macht nicht das höchste Gehalt den Unterschied, sondern das Gesamtbild eines Arbeitgebers. Die bAV ist dabei ein zentraler Baustein. Sie steht für Sicherheit, Stabilität und ein echtes Interesse an der Zukunft der Mitarbeitenden.
Wer sie nutzt, handelt nicht nur gesetzeskonform – sondern klug. Wer sie meidet, verliert nicht nur Talente – sondern auch Vertrauen. Moderne Apothekenführung misst sich künftig auch daran, wie gut sie vorgesorgt hat – für andere und für sich selbst.
Von Matthias Engler, Fachjournalist
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