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Belastung und Unterstützung: Pflege bei Demenzkranken

Studie enthüllt hohe Belastung und ungenutzte Hilfsangebote für pflegende Angehörige

(PresseBox) (Karlsruhe, )
In einer umfassenden Studie, durchgeführt von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, werden alarmierende Einblicke in die Realität pflegender Angehöriger von Demenzkranken offenbart. Laut den Ergebnissen fühlen sich sieben von zehn dieser Pflegenden hoch bis sehr hoch belastet. Besonders herausfordernd gestaltet sich die Situation für jene, die Demenzpatienten betreuen, unter denen sogar 71 Prozent angeben, diese hohe Belastung zu spüren. Die Studie, vorgestellt von Dr. Anna Pendergrass vom Zentrum für medizinische Versorgungsforschung, legt nahe, dass diese Pflegenden nicht nur mit emotionaler Erschöpfung kämpfen, sondern auch physisch an ihre Grenzen stoßen.

Neben den persönlichen Opfern, die viele Pflegende bringen müssen, um ihren Angehörigen eine angemessene Betreuung zukommen zu lassen, zeigt die Studie auch eine problematische Unterutilisierung von Pflegeberatungsangeboten auf. Lediglich 28 Prozent der Befragten haben jemals eine solche Beratung in Anspruch genommen. Noch besorgniserregender ist, dass 45 Prozent der Befragten nicht einmal wussten, dass sie Anspruch auf Pflegeberatung haben könnten. Diese mangelnde Aufklärung über bestehende Unterstützungsmöglichkeiten unterstreicht den dringenden Bedarf an besserer Informationsvermittlung und einer niedrigschwelligen Zugänglichkeit zu Beratungs- und Entlastungsangeboten für Pflegende.

Ein weiterer zentraler Befund der Studie ist die erhebliche Einschränkung der Erwerbstätigkeit unter Pflegenden: Etwa ein Fünftel der Befragten gab an, ihre beruflichen Aktivitäten reduziert zu haben, während 11 Prozent ihre Erwerbstätigkeit ganz aufgeben mussten. Diese Zahlen verdeutlichen die finanziellen und beruflichen Opfer, die Pflegende erbringen, um ihren Angehörigen die notwendige Pflege zukommen zu lassen.

Als Lösungsansatz wird in der Studie die verstärkte Einbindung von Apotheken in die Pflegeberatung vorgeschlagen. In Bayern hat sich das Konzept der »Demenzfreundlichen Apotheke« bewährt, bei dem speziell geschulte Apothekenteams informieren und sensibilisieren für die Bedürfnisse von Demenzkranken und deren Angehörigen. Diese Initiative könnte dazu beitragen, die Lücke zwischen Bedarf und tatsächlicher Nutzung von Pflegeberatung zu schließen und Pflegende besser zu unterstützen.

Trotz der hohen Belastungssituation gibt es auch positive Aspekte in der Pflegetätigkeit, wie aus dem Forschungsprojekt »Benefits of Being a Caregiver« hervorgeht. Über 60 Prozent der Befragten berichteten von persönlichen Zugewinnen, wie gesteigertes Bewusstsein für persönliche Werte und verbesserte zwischenmenschliche Fähigkeiten. Diese Erkenntnisse könnten genutzt werden, um gezielte Unterstützungsmaßnahmen für Pflegende zu entwickeln und ihre Ressourcen zu stärken.

Insgesamt bietet die Studie einen tiefen Einblick in die Herausforderungen und Potenziale der Pflegesituation für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Sie unterstreicht die Dringlichkeit einer verbesserten Unterstützung und Entlastung für Pflegende sowie einer breiteren Aufklärung über vorhandene Hilfsangebote.

Kommentar:

Die Ergebnisse der Studie der Friedrich-Alexander-Universität zeigen deutlich die hohen Belastungen und die oft ungenutzten Unterstützungsmöglichkeiten, denen pflegende Angehörige von Demenzkranken gegenüberstehen. Die alarmierenden Zahlen zur Belastung und zur geringen Inanspruchnahme von Pflegeberatung verdeutlichen die Notwendigkeit für gezielte Maßnahmen, um Pflegende besser zu informieren und ihre Unterstützungsmöglichkeiten zu verbessern. Die Einbindung von Apotheken in die Pflegeberatung könnte hierbei einen entscheidenden Beitrag leisten, um die Versorgungssituation nachhaltig zu verbessern und die wertvolle Arbeit der Pflegenden angemessen zu würdigen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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