Tatsächlich nehmen die Konjunkturrisiken spürbar zu. Insbesondere die Handelskonflikte mit den USA, der Brexit und die Gefahr einer mit Italien zurückkehrenden Eurokrise belasten die Stimmung erheblich. Die Arbeitgeber mahnen daher eindringlich, dass jede Tariferhöhung langfristig tragbar sein muss. „Jetzt nach der Sonderkonjunktur wäre eine Sonderzahlung daher der richtige Weg, die Arbeitnehmer am Erfolg zu beteiligen“, weiß Naujoks. Er ergänzt: „So sichern wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen für die Zukunft und somit gut bezahlte Arbeitsplätze in der Region.“
Die Debatte um die Gestaltung einer modernen Arbeitswelt sehen die Arbeitgeber gelassen, denn mit dem Tarifvertrag über lebensphasengerechte Arbeitszeitgestaltung (LephA-TVplus) und dem Potsdamer Modell ist die Ostchemie bundesweit Vorreiter bei der Flexibilisierung von Arbeitszeit. Wichtig ist es aus Sicht der Arbeitgeber, in Zukunft verstärkt die Chancen der Digitalisierung zu nutzen. So werden Beschäftigte und Unternehmen fit für die Zukunft.
Die Verhandlungen für rund 43.500 Beschäftigte der Ostchemie wurden heute ergebnislos auf die Bundesebene übertragen. Am 5. September 2018 wird dann in Hannover erstmals zentral bundesweit für die 580.000 Beschäftigten in den 1.900 Betrieben der chemischen Industrie verhandelt. Einen Faktencheck zu den Forderungen der Gewerkschaft bietet der Infodienst der Chemie-Arbeitgeber im Internet: https://www.chemie-arbeitgeber.de/chemie-tarifrunde/faktencheck/.