- Asklepios Fachkliniken München-Gauting und Ludwig-Maximilians- Universität intensivieren Zusammenarbeit
- München soll zu einem der bedeutendsten Zentren für Lungenerkrankungen in ganz Deutschland ausgebaut werden
- Prof. Dr. med. Jürgen Behr als neuer ärztlicher Leiter vorgestellt
Lungenerkrankungen sind auf dem Vormarsch. Wissenschaftler gehen davon aus, dass im Jahre 2030 Lungenerkrankungen weltweit die zweithäufigste Todesursache sein werden, während Herzkreislauferkrankungen im Vergleich eher abnehmen. Die Chronisch obstruktive Lungenerkrankung, Atemwegsinfektionen und Lungenkrebs rücken demnach bis 2030 auf Rang zwei der weltweiten Todesursachenstatistik vor. Verantwortlich dafür sind einerseits eine Zunahme chronisch-obstruktiver Lungenerkrankungen, während durch medizinische Fortschritte und bessere Behandlungsmöglichkeiten in anderen Bereichen, wie etwa bei Herz- Kreislauferkrankungen, die Sterblichkeit abnimmt. Zu diesem Urteil kommt am Aschermittwoch Prof. Dr. med. Jürgen Behr bei einem Pressegespräch in München. "Etwas drastisch und überspitzt könnte man formulieren: Wer mit fünfzig seinen Herzinfarkt überlebt, kann mit 65 Jahren an den Folgen einer Lungenerkrankungen sterben", so der Lungenspezialist.
Behr ist seit kurzem neuer ärztlicher Leiter der größten Lungenklinik in Bayern, der Asklepios Fachkliniken München-Gauting, und hat zudem die Leitung der Medizinischen Klinik V der LMU in Großhadern sowie den ersten Lehrstuhl für Klinische Pneumologie in Bayern an der Ludwig-Maximilians-Universität übernommen. "Die jahrzehntelange Unterfinanzierung der pneumologischen Forschung ist die wesentliche Ursache für die bestehenden Defizite in den Behandlungsmöglichkeiten für Lungenerkrankungen", so der Mediziner. Um dieser Herausforderung zu begegnen sei eine Intensivierung der Lungenforschung dringend geboten. Genau das ist nun geschehen: München soll in den kommenden Jahren weiter zu einem der bedeutendsten Zentren für Lungenerkrankungen in ganz Deutschland und darüber hinaus ausgebaut werden. Das wünschen sich die Asklepios Fachkliniken München-Gauting, die Ludwig-Maximilians-Universität sowie das Helmholtz-Zentrum München. Unter der gemeinsamen Leitung von Prof. Behr planen die Partner im Comprehensive Pneumology Center Munich eine enge Verzahnung von Diagnostik, Therapie und Wissenschaft. "Mein Ziel ist es, die exzellente Versorgungsmedizin der Asklepios Fachkliniken München-Gauting mit Forschung und Wissenschaft der LMU zu vereinen", sagt Prof. Behr selbst. Die Ziele dabei sind hochgesteckt: "Ich trete meine Aufgaben hier in München an, um den negativen Trend bei der Häufigkeit von Lungenerkrankungen als Todesursache zu stoppen oder sogar umzukehren", bekräftigt Prof. Behr. Nach eigenen Angaben findet er in der Bayerischen Landeshauptstadt dazu optimale Bedingungen vor. Behr hat an der LMU studiert und promoviert, ab 2001 die Abteilung für Pneumologie in Großhadern geleitet. Zuletzt hatte der Lungenmediziner seit 2010 den Lehrstuhl Pneumologie in Bochum inne. Beim Ruf aus der alten Heimat haben Behr nicht zuletzt die Synergien aus LMU und Asklepios Fachkliniken überzeugt - also aus universitären Strukturen und klinischer Anwendung. "Die enge Zusammenarbeit von Asklepios und LMU im Comprehensive Pneumology Center Munich vereint exzellente Patientenversorgung und klinische Forschung auf der einen Seite, mit High end-Medizin, translationaler Forschung sowie Lehre und Nachwuchsförderung auf der anderen Seite," so Behr.
Die Asklepios Fachkliniken München-Gauting betreten mit der Kooperation kein Neuland, intensivieren lediglich die seit Jahren bestehende erfolgreiche Kooperation mit der LMU. Seit Jahren ist die Gautinger Klinik Lehrkrankenhaus der LMU. "Wir sind stolz auf die Neubesetzung unseres Chefarztpostens in Gauting mit Professor Dr. Jürgen Behr", sagt Dr. Rainer Pfrommer, Geschäftsführer der Asklepios Fachkliniken München-Gauting. Sein Haus ist mit über 260 Betten und jährlich annähernd 10.000 Patienten die größte Lungenklinik in Bayern und zählt schon heute zu den fünf führenden Lungenkliniken in ganz Deutschland. "Eine Position, die wir mit Professor Behr an der Spitze in den kommenden Jahren natürlich weiter ausbauen wollen", erklärt Pfrommer.