Der Klavierlack verleiht den Instrumenten ihren typisch edlen, hochglänzenden Charakter. Bis der Lack aber fertig aufgetragen und poliert ist, gehen verschiedene Arbeitsschritte voraus. Basis des Klavierlacks sind ungesättigte Polyesterharze, die bei der BASF Coatings bei 200 Grad Celsius aus Alkoholen und Säuren kondensiert werden. Wie beim Zubereiten eines Kuchenteigs fügt der Lackproduzent den Harzen nach und nach Farbpigmente und weitere Zusatzstoffe hinzu, sogenannte Additive. Diese sorgen beispielsweise dafür, dass der flüssige Lack beim Auftragen auf senkrechte Flächen, wie etwa auf den Klavierkorpus, nicht abläuft. Außerdem beeinflussen sie, wie schnell der Lack gelförmig und schließlich hart wird.
Um beim Kuchen-Vergleich zu bleiben: Die BASF Coatings beliefert die Klavierhersteller mit dem fertig angerührten "Teig", und der Klavierhersteller übernimmt das "Backen" - das Auftragen, Aushärten, Schleifen und Polieren des Lacks. Bis zu 70 Stunden dauert es, bis ein Piano fertig lackiert und poliert ist, ein Flügel nimmt sogar bis zu 120 Arbeitsstunden in Anspruch. Die fertige Beschichtung hat einen Durchmesser von einem Millimeter - das ist etwa 200 Mal dicker als eine Autolackierung.
Die robuste Gehäuselackierung schützt das Klavier gegen Beschädigung und Feuchtigkeit - und verleiht die bekannte hochglänzende, meist schwarze Optik, die vielfach auch als Synonym für hochglänzende kratzfeste Oberflächen benutzt wird.
Für den Klang des Instruments ist daneben im Wesentlichen der Resonanzboden verantwortlich. Das hölzerne Herzstück des Instruments verstärkt die Schwingungen der Klaviersaiten. Da der Resonanzboden ständig in Bewegung ist, wird er mit Polyurethanlack beschichtet, der reißfest und zugleich sehr elastisch ist.
Weitere Einsatzbereiche
Klavierlacke der BASF Coatings sind nicht nur hochglänzender Schutz für Musikinstrumente. Sie kommen zum Beispiel auch als edle Möbellackierung und beim Schiffsbau zum Einsatz. Außerdem verwendete man die Klavierbeschichtung bis vor einigen Jahren im Automobilbereich zur Lackierung von Holzdekors. Doch seitdem sich die Anforderungen an Lacke im Fahrzeuginnenraum verändert haben, bietet die BASF Coatings neben ihren Klavierlacken auch spezielle Lacke für den Fahrzeuginnenraum an.