Eine an der TUM entwickelte transarterielle VSV-Onkolyse soll künftig die Grundlage für die simultane Behandlung von Leberzellkarzinomen und Leberfibrosen bilden. Leberzellkarzinome stellen weltweit die dritthäufigste Todesursache durch Krebs dar und sind in den meisten Fällen die Folge einer chronischen Schädigung der Leberzellen, auch als Leberfibrose bekannt. Wissenschaftler der TUM konnten in einer präklinischen Studie zeigen, dass eine Therapie bei Leberzellkarzinom und Leberfibrose durch VSV, dem so genannten Vesicular Stomatitis Virus, eine sichere und wirksame Bekämpfung beider Indikationen ermöglichen könnte. Der für den Menschen unschädliche Erreger soll künftig Patienten gespritzt werden, sich in den Tumorzellen vermehren und diese schließlich auflösen. Darüber hinaus führen die antifibrogenen Eigenschaften des Virus zu einer deutlichen Verbesserung der Leberfibrose, bei der sich das Gewebe der menschlichen Leber krankhaft vermehrt, anschließend vernarbt und das Organ in seiner Funktion beeinträchtigt. Die Entwicklung neuer Medikamente auf Basis von VSV verfügt über ein großes Marktpotential, da sie die gleichzeitige Behandlung von Leberkarzinomen und der verursachenden Leberfibrosen ermöglicht und es bislang keine vergleichbaren Therapieansätze gibt.
Eine an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München entwickelte Methode zur Identifizierung von T-Zell Ziel-Antigenen könnte künftig dabei helfen, bestimmte Autoimmunkrankheiten zu bekämpfen. T-Zellen können als Teil der menschlichen Immunabwehr z.B. Infektionskrankheiten und Tumorgewebe abwehren. Sie tun dies, indem sie sich über ihre Rezeptoren an so genannte Antigene binden, die sich auf eindringenden Fremdkörpern befinden. Im Rahmen einiger Autoimmunkrankheiten greifen die T-Zellen jedoch körpereigenes Gewebe an. Mithilfe der Erfindung ist es möglich, die Ziel-Antigene bestimmter gewebeinvasiver T-Zellen, den so genannten CD8+ T-Zellen, im menschlichen Körper zu bestimmen. Die Identifizierung dieser Antigene mit einer Länge von 7-9 Aminosäuren über eine schnelle und kostengünstige HTS-Methode könnte die Grundlage für die neuartige Diagnose- und Therapieformen für Autoimmunkrankheiten sein und ist so für Biotech- und Pharmafirmen von Interesse.
Die Bayerische Patentallianz stellt auf ihrem Messestand zahlreiche weitere Erfindungen der bayerischen Universitäten aus dem Bereich Life Sciences vor. Industrievertreter, insbesondere aus dem Bereich Biotech und Pharma, können sich bei den Patent- und Lizenzmanagern der Technologietransfer-Organisation persönlich über Möglichkeiten des Kaufs von Patenten und die Lizenzierung von Erfindungen informieren.