„Startups mit technologischen Lösungen, oft in Verbindung von Hard- und Software, waren in dieser zweiten Wettbewerbsphase besonders stark. Sie belegen damit eine der vielfältigen Stärken der Region. Bereits in der Vergangenheit konnten sich im Wettbewerb zahlreiche technologiegetriebene Geschäftsmodelle durchsetzen, aus denen heute erfolgreiche Unternehmen wie va-Q-tec oder iNDTact hervorgingen“, sagt Dr. Carsten Rudolph, Geschäftsführer von BayStartUP.
Der Businessplan Wettbewerb Nordbayern richtet sich an (angehende) Gründerteams aus Franken und der Oberpfalz. Mit dem Angebot verfolgt BayStartUP das Ziel, die Gründungsaktivität in allen Regionen zu stärken und zu einem vielfältigen Startup-Ökosystem beizutragen. Dazu gehören auch vorbereitende Businessplanning-Workshops, ausführliche Feedbacks und Networking-Angebote. Mit diesen Tools können die Gründerteams ihre Geschäftsmodelle auf den Markteintritt vorbereiten.
Mathias Heinke, Leiter des Firmenkundengeschäfts der HypoVereinsbank in Nordbayern, sagt: „Die breite regionale Verteilung der prämierten Startups – von Würzburg über Erlangen bis nach Bayreuth – ist nicht nur sehr erfreulich, sondern zeigt auch eine der großen Stärken der nordbayerischen Gründerlandschaft: Ihre Vielfalt. Um jungen Unternehmen dabei zu helfen, ihr Potenzial zu entfalten, kooperieren wir seit vielen Jahren mit Organisationen wie BayStartUP und bieten ihnen ein speziell auf ihre Anforderungen zugeschnittenes Beratungskonzept.“
Finale Wettbewerbsphase 3: Noch bis zum 18. Mai 2021 können Gründerteams aus Franken und der Oberpfalz an der finalen Phase 3 im Businessplan Wettbewerb Nordbayern teilnehmen. Gefordert wird ein Geschäftsplan von ca. 30 Seiten Umfang. Alle Infos via www.baystartup.de/businessplan-wettbewerbe.
Die fünf Siegerteams aus Phase 2 kurz vorgestellt
1. Platz: inContAlert aus Bayreuth
inContAlert ist ein Wearable zum Überwachen des Blasenfüllstands, das Inkontinenzpatienten dabei hilft, wieder ein unbeschwertes Leben zu führen. Der nicht-invasive Sensor ermittelt den Füllstand, meldet dies an Smartphone oder Smartwatch und verhindert so unkontrollierten Urinverlust. Damit können Patienten den Hilfsmittelverbrauch (z. B. Katheter, Windeln) und vor allem Folgeschäden (u. a. an den Nieren) reduzieren. Dies senkt Kosten insbesondere auf Seiten von Krankenhäusern und -kassen und unterstützt Betroffene dabei, ihre Lebensqualität substanziell zu steigern.
2. Platz: NanoStruct aus Würzburg
NanoStruct entwickelt innovative Biosensoren für das Analyseverfahren der Raman-Spektroskopie „SERS“, um dessen industrielle Anwendung zu etablieren. SERS (surface-enhanced Raman spectroscopy) erlaubt es, kleinste Rückstände bestimmter Substanzen, wie etwa Schadstoffe, Sprengstoffe oder Viren, eindeutig zu identifizieren, muss jedoch häufig justiert werden. Die NanoStruct Biosensoren basieren auf hochpräzisen Nanostrukturen, die aufgrund ihrer Genauigkeit eine bisher nicht erreichbare Verlässlichkeit des Verfahrens versprechen. Somit soll ein jahrzehntelanges Problem von SERS gelöst werden, um eine höhere Effizienz des Analyseprozesses zu erreichen.
3. Platz: Magnetic Water Cleaning aus Erlangen
Magnetic Water Cleaning nutzt eigens entwickelte preiswerte und ungiftige „superparamagnetische“ Nanopartikel zur nachhaltigen Wasserreinigung. Die Partikel interagieren bevorzugt mit organischen Kontaminationen wie z. B. Kohlenwasserstoffen (u. a. Erdöl) sowie Mikro- und Nanoplastik. Sie verbinden sich mit den Schadstoffen und können dann mit einem magnetischen Feld aus dem Wasser entfernt werden. Eine Anwendung ist in Erdölförderanlagen und Klärwerken geplant.
4. Platz: CADO Medical Solutions aus Erlangen
CADO Medical Solutions entwickelt ein Produkt zur Beseitigung von Blockaden in Blasenkathetern bei pflegebedürftigen Patienten. Diese häufigen medizinischen Notfälle verursachen für die betroffenen Patienten oft starke Schmerzen bis hin zu lebensbedrohlichen Komplikationen. Nur aufwändige, kostenintensive Transporte und Katheterwechsel in Kliniken oder Praxen können den Urinstau heute beheben. Mit Hilfe des CADO-Systems kann dies in nur wenigen Minuten vom Patienten selbst oder vom Personal in Pflegeheimen gelöst werden. Das Produkt steigert Komfort und Sicherheit von Patienten bei reduzierten Kosten für das Gesundheitssystem.
5. Platz: PCB Arts aus Fürth
Zur Optimierung elektronischer Systeme wird zunehmend Rechenleistung an den Ort des Geschehens (the Edge) verlagert. Dies gilt auch vermehrt für KI-Systeme unterschiedlichster Anwendungen wie z. B. autonomes Fahren oder der Bildverarbeitung, für die heute jedoch primär individuelle Hardware-Lösungen entwickelt werden müssen. PCB Arts hat hier das standardisierte Baukastensystem „MULE“ entwickelt, das die Recheneinheiten des Marktführers NVIDIA integriert. Für den Kunden bietet das modulare und konfigurierbare „MULE“ die massive Reduzierung der Entwicklungszeit der Baugruppen um 90 %, eine Kosteneinsparung von rund 70 % und ist für verschiedenste Anwendungen einsetzbar.
Hochauflösendes Bildmaterial zum Download und eine Übersicht zu allen Siegern und weiteren Nominierten finden Sie über diesen Link.