CAN (Controller Area Network) ist ein ursprünglich für Anwendungen in Fahr-zeugen entwickeltes, international in der Reihe ISO 11898 normiertes serielles Bussystem. In Summe werden dieses Jahr etwa 800 Millionen CAN-Schnittstellen verkauft. CANopen ist ein Protokoll für höhere Kommunikations-schichten und wird auf CAN und POWERLINK sowie auf anderen Kommunika-tionstechnologien für Embedded-Steuerungsanwendungen verwendet. Es ent-hält die Applikationsschicht und das Kommunikationsprofil sowie Applikations-, Geräte- und Schnittstellenprofile. Die international genormte Schnittstelle (EN 50325-4) kombiniert mittels standardisierter CiA-Profile flexible Konfigurati-onsmöglichkeiten mit einem unerreichten Maß an Interoperabilität. Daher werden CANopen-Netzwerke in einer breiten Palette von Anwendungsgebieten einge-setzt, etwa in Medizingeräten, mobilen Maschinen, Schienenfahrzeugen, maritimer Elektronik, Maschinensteuerung, Gebäudeautomatisierung und Stromerzeugung sowie in zahllosen Embedded-Steuerungssystemen.
CiA ist dem CAN Data Link Layer und dem CANopen-Protokoll verpflichtet. Derzeit sind rund 580 Firmen Mitglied dieser in Nürnberg registrierten internati-onalen Nutzer- und Herstellergruppe. "Wir sehen eine strahlende Zukunft für CANopen-Netzwerke auf CAN-Basis mit ihrer einzigartigen Robustheit und Zuverlässigkeit, auch im Hinblick auf das Improved CAN protocol (vulgo CAN FD), das Datenraten bis 8 Mbit/s ermöglicht", sagt CiA-Geschäftsführer Holger Zeltwanger. "Zugleich wissen wir die starke Partnerschaft mit der EPSG zu schätzen, die das CANopen-Protokoll in Industrial-Ethernet-Anwendungen bringt."
Als die Spezifikation für das Industrial-Ethernet-Protokoll POWERLINK erstellt wurde, entschieden sich dessen Entwickler dazu, Applikationsschicht und Profi-le von CANopen zu verwenden. So garantierten sie die Interoperabilität mit dem etablierten Standard. Das schafft für Anwendungen, die eine höhere Kommuni-kationsbandbreite benötigen, einen glatten Migrationspfad und führt zu dramati-schen Einsparungen bei den Softwarekosten im Vergleich zu Industrial-Ethernet-Lösungen, die nicht auf CANopen basieren. "Anwender profitieren von der starken Partnerschaft zwischen EPSG und CiA", sagt EPSG-Geschäftsführer Stefan Schönegger. "Sie können die Stabilität und Zuverlässig-keit des CANopen-Protokolls mit der unvergleichlichen Leistungsfähigkeit von POWERLINK kombinieren."
Über EPSG
Die Ethernet POWERLINK Standardization Group (EPSG) wurde 2003 als unabhängige Organisation von führenden Unternehmen der Antriebs- und Automatisierungstechnik gegründet. Ziel der Arbeit ist die Standardisierung und Weiterentwicklung des von B&R im Jahr 2001 eingeführten POWERLINK. Das leistungsstarke Echtzeit-Kommunikationssystem ist eine Lösung auf Basis des Ethernet-Standards nach IEEE 802.3, um Echtzeitdaten im Mikrosekundenbereich zu übertragen. Die EPSG kooperiert mit führenden Standardisierungsorganisationen wie beispielsweise der CAN in Automation (CiA) oder der IEC. Vorstand ist Anton Meindl, Business Manager Controls bei B&R.