Die gute Geschäftsentwicklung wirkt sich insbesondere im Mittelstand auch auf die Personalplanung aus. Jedes zweite Unternehmen erklärt, die Mitarbeiterzahl bis zum Jahresende steigern zu wollen, bei 36 Prozent soll sie stabil bleiben, bei 15 Prozent wird sie voraussichtlich sinken. Diesem Zuwachs steht jedoch ein Abbau bei einigen Großunternehmen gegenüber. Die Zahl der Beschäftigten in der ITK-Branche wird demnach laut BITKOM-Schätzung im Jahr 2006 nicht über den aktuellen Stand von 749.000 steigen.
Dennoch wird Fachkräftemangel wieder zum Thema. Mehr als jedes dritte von BITKOM befragte Unternehmen hat derzeit Schwierigkeiten, die richtigen Experten zu finden. Der Anteil der von Fachkräftemangel betroffenen Unternehmen hat sich innerhalb eines halben Jahres von 18 auf 36 Prozent verdoppelt. Berchtold: "Dieses Problem spitzt sich weiter zu." Ab dem Jahr 2008 sieht BITKOM wieder einen signifikanten Mangel an gut ausgebildeten Arbeitskräften in den technischen Disziplinen. Diese Herausforderung sollten Bund, Länder, Schulen und Universitäten gemeinsam angehen.
Berchtold lobte ausdrücklich die Initiativen der Bundesregierung zum Ausbau des Innovationsstandorts Deutschland unter dem Motto einer "Innovationspolitik aus einem Guss". Vorbildlich sei die in diesem Zusammenhang angekündigte Koordination der Einzelmaßnahmen über die Ressortgrenzen hinweg. Berchtold: "Innovationspolitik ist ein Querschnittsthema und wir müssen weg vom Kästchendenken der Einzelressorts. Bildungspolitik, Forschungsförderung, Wachstumsfinanzierung, Ordnungspolitik, Modernisierung des Staats - dies sind Teile eines wirtschaftspolitischen Ganzen. Und diese Teile müssen zusammenpassen."
In die richtige Richtung gehen aus BITKOM-Sicht auch die Vorschläge, die Finanzierungsmöglichkeiten kleiner und mittelständischer Unternehmen zu verbessern. Dieser Punkt wurde aus BITKOM-Sicht bislang stark unterschätzt, brauche aber neben der Bildungspolitik künftig höchste Aufmerksamkeit.