Mit diesen sogenannten Smart Grids können vorhandene Kraftwerks-kapazitäten besser ausgenutzt und auch Batterien in Elektrofahrzeugen ans Netz angeschlossen werden, die als Energiespeicher dienen. Wenn zum Beispiel in Spitzenlastzeiten besonders viel Strom benötigt wird, können nicht genutzte Elektroautos Energie wieder zurück ins Netz einspeisen. Dadurch würde weniger Reservekapazität im Kraftwerkspark benötigt und außerdem der weitere Ausbau der regenerativen Energien ermöglicht. Gespeichert in Autobatterien würde umweltfreundlich hergestellter Strom auch dann zur Verfügung stehen, wenn der Wind nicht weht oder die Sonne nicht scheint.
Um den Zukunftsmarkt Elektromobilität noch weiter zu befördern, plädiert BITKOM für eine zeitlich befristete finanzielle Förderung für die Einspeisung von Energie aus Autobatterien ins allgemeine Stromnetz. "So wie das Erneuerbare-Energie-Gesetz der Wind- und Solarenergiebranche Auftrieb verleiht, könnte ein Einspeisegesetz für Strom aus Autobatterien die Elektromobilität beflügeln", sagte Scheer. "Die Halter von Elektroautos würden Geld verdienen, wenn sie ihre Fahrzeuge nicht nutzen - also die meiste Zeit des Tages." Auf diese Weise würden sich im Lauf der Zeit die relativ hohen Anschaffungskosten eines Elektroautos amortisieren. Diese Förderung dürfe allerdings nur zeitlich befristet sein, solange sich der Zukunftsmarkt Elektromobilität im Aufbau befindet.
Der Aufbau des Ladenetzes für die Elektroautos bietet außerdem eine einmalige Gelegenheit, ein kostengünstiges, öffentlich zugängliches Breitband-Kommunikationsnetz aufzubauen. Scheer: "Für die Abrechnung mit dem Kunden müssen die Betreiber der Ladestationen ohnehin ein Kommunikationsnetz aufbauen. Dieses Netz kann ohne großen finanziellen Mehraufwand zu einem öffentlich zugänglichen Breitband-Kommunikationsnetz ausgebaut werden. Diese Chance sollten wir nicht ungenutzt verstreichen lassen", so Scheer. Über ein solches Kommunikationsnetz könnten neue Mehrwertdienste angeboten werden. Beispielsweise könnte über dieses Kommunikationsnetz regelmäßig das Kartenmaterial der Navigationsgeräte aktualisiert werden.