Dieser Frage und Herausforderung hat sich das Institut für Informatik der Christian-Albrechts-Universität (CAU) zu Kiel gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft und dem Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein gestellt. 2004 wurde die Software-Challenge ins Leben gerufen.
Die Software-Challenge ist ein Programmierwettbewerb, bei dem Schülerinnen und Schüler mit Spaß und kompetenter Begleitung in die Welt der Informatik einsteigen können. In den Gymnasien und Gesamtschulen des Landes wird mit diesem Projekt der Informatik-Unterricht in praxisbezogener Weise mitgestaltet und dadurch aufgewertet.
Ziele der Software-Challenge
"Wir möchten gute Schülerinnen und Schüler motivieren, in Kiel Informatik zu studieren. Außerdem soll über das Fachgebiet informiert werden, um ungeeignete Bewerberinnen und Bewerber vor Enttäuschungen zu bewahren, denn die Quote der Abbrecher ist in der Informatik überdurchschnittlich hoch. Aber auch die Wirtschaft ist an fachlich qualifiziertem Nachwuchs interessiert, wie die wachsende Zahl an Sponsoren zeigt", fasst Prof. Manfred Schimmler die Ziele zusammen.
Besonders für die Wirtschaft ist das Thema Besetzung offener Stellen von besonderem Interesse. Nach einer DIHK-Umfrage aus dem August 2010 beklagen 70 Prozent der Unternehmen Probleme bei der Besetzung offener Stellen mit Fachkräften. "Die Frage geeigneter Nachwuchskräfte ist eindeutig ein Standortfaktor. Das erfahren wir auch bei der Ansiedlung von IT-Unternehmen immer wieder", erklärt Nina Prigge, Projektleiterin im Clustermanagement Digitale Wirtschaft Schleswig-Holstein (DiWiSH), die Unterstützung des Projektes.
Auch bei der b+m Informatik AG, einer der Sponsoren der Software-Challenge, sieht man die großen Herausforderungen bei der Besetzung zukünftiger offener Stellen. Gleichzeitig betont Frank Mielke, Mitglied des Vorstands, weitere Vorteile: "Wettkämpfe wie die Software-Challenge spiegeln in hohem Maße die Arbeitsprozesse und Skills eines Informatikers bei b+m wieder: Im Team arbeiten, Problemlösungen finden und Strategien entwickeln, all dies sind Fähigkeiten, die bei der Software-Challenge genauso gefragt sind wie in dem Berufsprofil eines Informatikers."
Das Software-Challenge Jahr
Jedes Jahr ist ein anderes Spiel Gegenstand der Software Challenge. 2011 heißt das Spiel "Schäfchen im Trockenen". Die Schülerinnen und Schüler überlegen sich eine Strategie und programmieren einen Computerspieler. Das Institut für Informatik an der Christian-Albrechts-Universität leistet allen Schulen Hilfe; bei Bedarf kommen sogar studentische Hilfskräfte in die Schulen. Zu Höchstzeiten der Challenge haben 30 Schulen teilgenommen, zum Teil mit mehreren Teams je Schule.
Am Ende des ersten Halbjahres schickt jeder Kurs seinen Computerspieler in den Wettkampf. Mitte März beginnt dann die richtige Wettkampfphase. Am Ende stehen die besten acht Spieler bzw. Computerprogramme fest. Beim Final Eight am 17. Juni 2011 im Kieler Einkaufszentrum Sophienhof entscheidet sich dann, welches Schülerteam den besten virtuellen Spieler programmiert hat. Neben einem Wanderpokal winken zahlreiche Sachpreise und Studienstipendien für die besten Schülerinnen und Schüler.
Zukunft der Software-Challenge
Für das kommende Jahr ist geplant, den Wettbewerb bundesweit auszutragen, wobei dann 100 Stipendien zu gewinnen sein werden. Dann möchte die Universität Kiel und die beteiligten Unternehmen auch Schülerinnen und Schüler aus anderen Bundesländern für das schönste Bundesland zwischen den Meeren für sich gewinnen. Die Software-Challenge wird vom Institut für Informatik an der Christian-Albrechts-Universität organisiert. Schirmherr ist Dr. Birger Hendriks, Abteilungsleiter im Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein. Weitere Förderer und Sponsoren der Software-Challenge sind das Clustermanagement DiWiSH, die b+m Informatik AG und andere Unternehmen (siehe www.informatik.uni-kiel.de/...)