In den Forschungsschwerpunkten sollen sich die besten Forscher in überregionalen Wissenschaftsnetzwerken zusammenschließen, um ein Großgerät der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung zu ermöglichen. Aus der ersten Wettbewerbsrunde sind drei Netzwerke an den Experimenten ALICE, ATLAS und CMS als Sieger hervorgegangen. Diese Experimente sind im Aufbau am weltgrößten Teilchenbeschleuniger, dem Large Hadron Collider (LHC). Sein Standort ist CERN in Genf, das international bedeutendste Zentrum der Teilchenphysik, an dem Deutschland einen Anteil von 22 Prozent trägt. Die Zusammenführung der beteiligten Institute in Deutschland war auch notwendig, um im internationalen Wettbewerb den größten Ertrag für den Wissenschaftsstandort aus den Experimenten am LHC zu erzielen.
Das wissenschaftliche Potential von ALICE, ATLAS und CMS, den größten Experimenten, die je von der Menschheit aufgebaut wurden, ist enorm. Es reicht von der Entdeckung neuer Grundbausteine der Natur bis zur Erforschung des Materiezustandes am Anfang der kosmischen Entwicklung nach dem Urknall. Der LHC wird zu Jahresende in Betrieb gehen und die spannende Suche nach dem Neuen, das unsere Vorstellungen über den Aufbau der Natur grundlegend erweitern wird, kann beginnen.
Die an den Forschungsschwerpunkten beteiligten Hochschulgruppen haben beim Aufbau der Detektoren ALICE, ATLAS und CMS bereits herausragende Beiträge geleistet. Möglich wurde dies durch intensive Unterstützung des BMBF, das ihnen dafür rund 90 Millionen Euro bereitgestellt hat. Bis 2009 werden die drei Forschungsschwerpunkte mit mehr als 32 Millionen Euro gefördert. Sie werden dabei von den Helmholtz-Zentren Karlsruhe, Deutsches Elektronen- Synchrotron DESY und Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) unterstützt.
"Der LHC ist ein hervorragendes Beispiel für die europäische Zusammenarbeit in der Grundlagenforschung an Großgeräten. Ich sehe in den BMBF-Schwerpunkten eine Basis für Exzellenz durch Vernetzung universitärer und außeruniversitärer Forschung an den vom Bund geförderten Großgeräten der Grundlagenforschung", erklärte Meyer-Kramer.