Nick Heidfeld:
"Ich freue mich auf den Großen Preis der USA. Indianapolis ist das Mekka des amerikanischen Motorsports. Für uns Formel-1-Fahrer ist es etwas Besonderes, durch diese Steilwand zu fahren. Obwohl das im Grunde natürlich eine einfache Aufgabe ist - man gibt einfach Vollgas.
Wir nutzen ja nur einen Teil des Ovals. Für die Formel 1 wurde für das Debüt im Jahr 2000 extra ein kurviges Streckenstück im Infield gebaut. Im ersten Jahr wusste man nicht, ob es nun insgesamt besser ist, für diesen Abschnitt mit viel Abtrieb zu fahren, oder ob es doch wichtiger ist, auf der Geraden möglichst schnell zu sein und dafür den Flügel ganz flach zu stellen. 2006 wird diese Frage wieder neu gestellt werden, weil wir durch den Wechsel von V10- auf V8-Motoren jetzt um die 200 PS weniger Leistung haben.
Ich bin in Indianapolis immer gut zurechtgekommen. 2001 bin ich da eines meiner besten Rennen gefahren. Da sind mir der erste, zweite und siebte Gang verloren gegangen, und ich bin trotzdem noch als Sechster in die Punkte gefahren."
Jacques Villeneuve:
"Der F1-Kurs in Indianapolis ist nicht schlecht, aber ich denke, er ist auch nicht so gut, wie er sein könnte. Wenn ich ihn gestalten könnte, würde ich beide Geraden des Ovals einbeziehen, anstatt nur die eine, die jetzt den Beginn der Runde darstellt. Sie ist sehr lang, und man wird weit über 300 km/h schnell. Man fährt nah an der Mauer entlang und muss am Ende stark bremsen. Das unterscheidet die Strecke stark von den anderen. Gegen Ende der Runde biegt man durch einen Knick in die letzte Kurve ein. Sie gehört wieder zum Oval und ist überhöht. Dort sind wir mit 280 km/h durchgefahren, das fühlt sich nicht an wie eine richtige Kurve. Der F1-Kurs in Indianapolis ist schwierig zu fahren, außerdem hat er Bodenwellen, das macht es nicht einfacher.
Es ist immer schön, nach einigen Europarennen nach Indy zu kommen. Auch die Atmosphäre außerhalb des Fahrerlagers ist immer großartig. Für mich ist es ein bisschen wie ein Heimrennen, weil sehr viele kanadische Zuschauer dorthin kommen. Und die US-amerikanischen Fans kennen mich auch gut."
Robert Kubica:
"Indianapolis bedeutet für mich eine weitere neue Strecke und eine weitere neue Erfahrung. Ich hoffe, dass unsere Autos dort gut funktionieren. Die jüngsten Tests waren sehr positiv, wir alle erhoffen uns viel von den nächsten Rennen und von Indianapolis. Ich bin gespannt darauf, den Brickyard zu sehen, natürlich habe ich schon sehr viel von dieser Strecke gehört. Es wird interessant für mich, erstmals einen Formel-1-Rennwagen in einer Steilwand zu fahren. Mit einem Formel 3 habe ich das schon gemacht. Von anderen Fahrern weiß ich vor allem, dass wir dort über 300 km/h schnell werden und ziemlich nah an der Mauer entlang fahren."
Mario Theissen, BMW Motorsport Direktor:
"Der Grand Prix der USA läutet die zweite Saisonhälfte ein und ist zugleich die zweite Halbzeit des Übersee-Doppelpacks in Nordamerika. Wir hoffen sehr, dass die amerikanischen Rennsportfans die Enttäuschung von 2005 überwunden haben. Wir wollen ihnen 2006 umso besseren Sport bieten. Gemessen am Absatzvolumen sind die USA der wichtigste Markt für die BMW Group, dort befinden sich auch die größten Produktionsstätten außerhalb Deutschlands.
Indianapolis bedeutet für die BMW P86 Motoren maximale mechanische Belastungen. Auf der Geraden des Oval-Abschnitts geben die Fahrer über 20 Sekunden lang Vollgas. Die stärkste Belastung davon ist die zweite Hälfte, wenn am Ende der Geraden über zehn Sekunden lang mit Volllast im siebten Gang gefahren wird.
Nach unseren guten Vorstellungen in Silverstone und Montréal wollen wir diesen Trend in Indianapolis fortsetzen. Unser Ziel ist es wieder, beide Autos in den dritten Durchgang des Qualifyings zu bringen und im Rennen zu punkten."
Willy Rampf, Technischer Direktor Chassis:
"Indianapolis ist wegen der überhöhten Kurve einmalig in der Formel 1. Wobei man ,Turn 1' eigentlich nicht als Kurve bezeichnen kann. Dieser sanfte Bogen wird mit Vollgas gefahren und bildet mit 1820 Metern die längste Gerade aller Formel-1-Rennstrecken. Deshalb wünscht man sich für diese Passage einen möglichst geringen Luftwiderstand. Aufgrund der sehr breiten Fahrbahn, die unterschiedliche Linien zulässt, wird man hier auch Überholmanöver sehen. Die Erfordernisse für das kurvige Infield sind andere. Dieser eigens für die Formel 1 gebaute Streckenabschnitt ist eine Aneinanderreihung von langsamen Kurven. Hier braucht man eine gute Bremsstabilität und gute Traktion. Der Kontrast zwischen dem Ovalabschnitt und dem Infield ist extrem. Die Abstimmarbeit ist ein Spagat. Letztlich wird man in Indianapolis mit mittlerem Abtrieb fahren, ähnlich wie in Montréal."
Zahlen und Fakten:
siehe Download
Das BMW Sauber F1 Team belegt nach neun von 18 Rennen mit 19 Punkten Rang fünf der Konstrukteursweltmeisterschaft.
Historie und Hintergrund:
Der Indianapolis Motor Speedway wurde 1909 als 2,5-Meilen-Oval gebaut. Sein damaliges Ziegelsteinpflaster erklärt den bis heute gebräuchlichen Spitznamen "Brickyard". 1911 wurde hier erstmals das berühmte 500-Meilen-Rennen ausgetragen.
Beim 500-Meilen-Rennen wird im Oval entgegen dem Uhrzeigersinn gefahren. Die Formel 1 hingegen fährt im Uhrzeigersinn und nutzt nur einen Teil des Ovals. Für die F1 wurde im Jahr 2000 ein enger, gewundener Streckenabschnitt mit elf Kurven im Innenraum gebaut.
Die Gerade, Teil des Ovals, ist die längste im GP-Kalender. Auf einer Strecke von 1820 Metern wird rund zwanzig Sekunden lang Vollgas gegeben. Davon wiederum rund zehn Sekunden im siebten Gang.
2006 startet die Formel 1 zum siebten Mal in Folge zum Großen Preis der USA in Indianapolis. Im vergangenen Jahr hatten nur sechs Fahrzeuge teilgenommen - die von Bridgestone bereiften Autos. Die Michelin-Kundschaft hatte wegen Problemen mit der Standfestigkeit der Reifen nicht antreten können.
Der erste Grand Prix der USA fand 1959 in Sebring statt und wurde von Bruce McLaren auf Cooper Climax gewonnen. 1960 wechselte die Formel 1 nach Riverside, im Folgejahr dann nach Watkins Glen, wo bis 1980 insgesamt 20 WM-Läufe durchgeführt wurden. Von 1976 bis 1983 trat die F1 zusätzlich acht Mal zum Grand Prix USA-West in Long Beach an. Die Achtziger sahen außerdem zwei F1-Rennen in Las Vegas, eins in Dallas und sieben in Detroit. Von 1989 bis 1991 war Phoenix Austragungsort des GP der USA. Insgesamt starteten Formel-1-Fahrzeuge bisher 49 Mal in den USA.
Indianapolis, die Hauptstadt des US-Bundesstaates Indiana, zählt gut 860.000 Einwohner. Sie ist die zwölftgrößte Stadt der USA. Indianapolis, eine auf dem Reißbrett geplante Stadt, wurde 1821 gegründet.
Zeitplan für die Gruppeninterviews am Wochenende:
Donnerstag:
12:00-12:10 - Jacques Villeneuve - TV
12:10-12:30 - Jacques Villeneuve - schreibende Presse
12:00-12:20 - Nick Heidfeld - schreibende Presse
12:20-12:30 - Nick Heidfeld - TV
12:00-12:10 - Robert Kubica - TV
12:10-12:30 - Robert Kubica - schreibende Presse
12:30-13:00 - Mario Theissen - TV und schreibende Presse
Freitag:
16:15-16:35 - Robert Kubica - schreibende Presse
16:15-16:25 - Nick Heidfeld - TV
16:15-16:25 - Jacques Villeneuve - TV
16:35-16.45 - Robert Kubica - TV
Samstag:
15:30-15:40 - Nick Heidfeld - TV
15:40-16:00 - Nick Heidfeld - schreibende Presse
15:30-15:50 - Jacques Villeneuve - schreibende Presse
15:50-16:00 - Jacques Villeneuve -TV
17:00-17:30 - Mario Theissen - TV und schreibende Presse
Sonntag:
Ca. 30 Minuten nach Rennende stehen Heidfeld, Villeneuve, Theissen und Rampf im Hospitality-Bereich des Teams zur Verfügung.
Bei Teilnahme an der FIA-Pressekonferenz entfallen die jeweiligen Gruppeninterviews am betreffenden Tag.