Ein weiterer Schritt auf diesem Weg sind die gerade abgeschlossenen ersten offiziellen entwicklungspolitischen Regierungsgespräche in Nay Pyi Taw (Myanmar) seit über zwanzig Jahren (25./26. Juli). Hauptthema war der Auf- und Ausbau der Entwicklungszusammenarbeit im Schwerpunkt nachhaltige Wirtschaftsentwicklung.
"Nur eineinhalb Jahre nach meiner Reise nach Myanmar können wir die Entwicklungszusammenarbeit vollständig wiederaufnehmen - nach einer Unterbrechung von 25 Jahren. Ich freue mich, dass der umfassende Reformprozess weiterhin Fortschritte macht. Wir möchten die Reformen und die Reformkräfte im Land durch unsere Kooperation begleiten und nachhaltig unterstützen. Sehr bewusst engagieren wir uns im Bereich nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und wollen so effektiv zur Armutsbekämpfung in Myanmar beitragen", so Bundesminister Dirk Niebel.
Deutschland will Myanmar zunächst beim Aufbau der nationalen Wirtschaft in ausgewählten Landesteilen unterstützen und so die Schere zwischen den Wirtschaftszentren Yangon und Mandalay und den ländlichen Gebieten verkleinern.
Konkret wird Deutschland Vorhaben in den Bereichen berufliche Bildung, Banken- und Finanzsystementwicklung, Privatsektorentwicklung (mit Fokus auf kleine und mittelständische Unternehmen) und ländliche Infrastrukturentwicklung unterstützen.
1988 war die Entwicklungszusammenarbeit zwischen Deutschland und Myanmar aufgrund politischer Unruhen und der Übernahme der Regierung durch das Militär eingestellt worden.
Seit zwei Jahren findet in Myanmar ein durch die gewählte Regierung initiierter Reform- und Demokratisierungsprozess statt, der nach wie vor dynamisch voranschreitet. Erst kürzlich hatte der myanmarische Staatspräsident Thein Sein im Rahmen seiner Europareise die Freilassung der letzten noch inhaftierten politischen Gefangenen und einen landesweiten Waffenstillstand bis zum Ende 2013 angekündigt. Als Reaktion auf den politischen Reformprozess der vergangenen Jahre hatte die EU ihre Sanktionen im April 2013 aufgehoben.