"Das Internet und auch seine technische Regulierung sind anarchisch gewachsen und haben dadurch eine Offenheit erhalten, die den heutigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Erfolg sowie das zukünftige Wachstum von Ökonomien und Gesellschaften überhaupt erst möglich machen", erklärt Thomas Schauf, Leiter Europa und Internationales im BVDW. "Diese Offenheit und die damit verbundenen Wohlfahrtsvorteile sind gefährdet, denn die sich abzeichnenden Marktstrukturen und staatliche Interventionen führen zu einer Fragmentierung des Netzes. Neben technischen Protokollen, brauchen wir vor allem globale politische Regeln, insbesondere eine globale Harmonisierung der Datenschutzstandards. Auch darf der freie Zugang der Nutzer zu Internetinhalten und -diensten ihrer Wahl nicht eingeschränkt werden. Internet Governance muss ein weltweites "level playing field" sichern."
Dabei zahlt sich die Stärke von Multi-Stakeholder-Ansätze aus: Sie bieten wenig Raum für einseitige Einflussnahme und verhindern eine weitere Fragmentierung des Internet. "Lösungen kommen nur aus der Vernunft zu Stande. Allerdings zeigt die bisherige Entwicklung, dass ein deutliches politisches Mandat, gestützt von einer supranationalen Organisation, fehlt. Von der eben stattgefundenen NETmundial Konferenz geht ein wichtiges Signal aus, um diese Strukturen zu schaffen", stellt Schauf klar.
Der BVDW Standpunkt ist ein neues Format des Verbandes, mit dem fundiert Stellung zu aktuellen politischen Themen bezogen wird. Dabei geht es nicht nur um die Position der Digitalen Wirtschaft, sondern auch um eine inhaltlich differenzierte Betrachtung der zumeist sehr komplexen Themen der digitalen Welt. Mit dem BVDW Standpunkt liefert der Verband relevante Debattenbeiträge.
Der aktuelle BVDW-Standpunkt kann auf der BVDW-Webseite kostenlos heruntergeladen werden.