Im Projekt MAI ProCut sollen spezielle Schneidwerkzeuge zur Verarbeitung von unterschiedlichen Faserverbundwerkstoffen entwickelt werden. Ziel ist die Etablierung von diamantbeschichteten und spezifisch präparierten Werkzeugen, die eine besondere Schneidgeometrie aufweisen. Dazu ist neben der Entwicklung der Schneidwerkzeuge die Entwicklung entsprechender Beschichtungs- und Schärfeprozesse für die Werkzeuge erforderlich. Als Beschichtungsmaterial soll Diamant zum Einsatz kommen, die Schärfung soll mittels Plasmaverfahren erfolgen. Die entwickelten Werkzeuge sollen im Vergleich zu den heute eingesetzten eine bis zu achtfach höhere Lebensdauer aufweisen. Durch den Aufbau von materialspezifischen Standardisierungslösungen wird eine Kostenreduktion von bis zu 50 % für die Endbearbeitung von Faserverbundwerkstoffen erwartet.
Die in MAI ProCut zu erarbeitenden technologischen Lösungsansätze dienen der zukünftigen wirtschaftlicheren Endbearbeitung von CFK-Bauteilen und sind somit ein wesentlicher Bestandteil für die Zielsetzung des BMBF-Spitzenclusters MAI Carbon. Hierzu zählen beispielsweise die Reduktion von Produktionskosten und Zykluszeiten, die Materialkostenreduktion sowie der Aufbau von innovativen CFK-Fertigungstechnologien und -Prozessketten.
Ralph Hufschmied, Geschäftsführer der Hufschmied Zerspanungssysteme GmbH, unterstreicht die Wichtigkeit dieses Projektes: "Die Endbearbeitung von CFK- und CMC-Bauteilen stellt am Schluss der Prozesskette ein hohes Risiko und ein erhebliches Kostenpotential dar. Im Verbund aller Projektpartner sehen wir große Möglichkeiten, die Prozesssicherheit signifikant zu steigern und die Bearbeitungskosten durch innovative Werkzeuggeometrien in Verbindung mit innovativen Diamantbeschichtungen erheblich zu senken."
Über MAI Carbon:
An der Spitzenclusterinitiative MAI Carbon des Carbon Composites e.V. (CCeV) beteiligen sich Unternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie unterstützende Organisationen aus der Region München-Augsburg-Ingolstadt. Gründungspartner von MAI Carbon sind die Unternehmen Audi, BMW, Premium AEROTEC, Eurocopter, Voith und die SGL Group, sowie die IHK Schwaben, der Lehrstuhl für Carbon Composites (LCC) der TU München und der CCeV. Alle beteiligten Partner agieren auf dem Technologiefeld Hochleistungs-Faserverbundwerkstoffe, und hier insbesondere auf dem Gebiet der carbonfaserverstärkten Kunststoffe (CFK). Der Schwerpunkt liegt auf den Anwenderbranchen Automobilbau, Luft- und Raumfahrt sowie dem Maschinen- und Anlagenbau.
Hauptanliegen von MAI Carbon ist es, den Werkstoff Carbon für die Serienreife fit zu machen sowie die Region München-Augsburg-Ingolstadt zu einem europäischen Kompetenzzentrum für CFK-Leichtbau auszubauen, das die gesamte Wertschöpfungskette der CFK-Technologie abdeckt und den vertretenen Partnern in der Schlüsseltechnologie CFK zu einer Weltmarkt-Spitzenposition verhilft. Dadurch können bis zu 5.000 neue Arbeitsplätze in der Region geschaffen werden.