Die Produktionsgärtnerei Rodenbröker in Paderborn hat ein Pilotprojekt gestartet: Als Dach der neuen Gewächshäuser wurden Solarmodule zur Stromerzeugung installiert. Dabei ersetzen die Module einen Teil der eigentlichen Bedachung. Am Tag der offenen Tür am 1. Mai 2007 wurden die neuen Gewächshäuser feierlich eingeweiht und der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Paderborner Gärtnerei hatte bereits in der Vergangenheit Solarmodule von BIOHAUS bezogen und dabei sein Engagement in Sachen erneuerbarer Energien bewiesen. Das aktuelle Projekt hat nun besondere Anforderungen mit sich gebracht: Die Solarmodule wurden nicht wie gewohnt auf die Dächer von Wohn- oder Industriehäusern installiert, sondern als Dach in die neu errichteten Gewächshäuser integriert.
Das Problem an der Sache war die Verschattung: die Gewächshäuser dienen der Anpflanzung von Gurken, die auf den ungehinderten Einfall von Sonnenlicht angewiesen sind. Um auf Nummer sicher zu gehen, hat Rodenbröker im Vorfeld mit der Fachhochschule Osnabrück den Einfluss einer Teilverschattung der Pflanzen auf die Ernte untersuchen lassen. Das Ergebnis: die Verschattung wirkt sich nicht gravierend auf die Gurkenzucht aus. "Somit profitiert Rodenbröker gleich zweifach" so BIOHAUS-Projektleiter Burkhard Schicht, "einmal durch eine gute Gurkenernte und gleichzeitig durch 20 Jahre garantierte Einspeisevergütung aus der Stromproduktion der Module".
Für das Gewächshaus, das eine Gesamtfläche von über 3.200 m² einnimmt, wurden monokristalline Photovoltaikmodule vom Typ BIOSOL 190 M48(60)/6+ verwendet. Gut ein Viertel der nach Süden ausgerichteten Dachfläche wurde mit Solarmodulen bestückt, die eine Gesamtleistung von 57 kWp ergeben. Die Module sind Sonderanfertigungen mit Sunways-Zellen, die BIOHAUS bei ASS in Erfurt in Auftrag gegeben hatte. Ihren Strom ans Netz bringt ein Zentralwechselrichter von Sputnik, Typ Solarmax 50 C. Die Gärtnerei Rodenbröker wurde bei der Investition von dem Kompetenzcenter Regenerative Energien der Volksbank Paderborn-Höxter beraten und unterstützt. Wie Thorsten Wolff, Leiter Betreuung Firmenkunden der größten Volksbank OWL's betonte, werde auf das im Kompetenzcenter angesiedelte Fachwissen gerade in letzter Zeit verstärkt zurückgegriffen. "Ein zukunftsweisendes und mutiges Projekt, das wir gerne fachlich begleitet haben", bekräftigt Wolff.
Die Verglasung der Gewächshäuser einschließlich der Integration der Solarmodule ins Dach konnte in nur einer Woche abgeschlossen werden. Auch wenn Gewächshäuser nicht die klassische Anwendung für BIOHAUS-Module darstellen, so passt das Projekt doch perfekt in die strategische Ausrichtung des Paderborner Unternehmens: BIOHAUS ist Spezialist in Sachen Gebäudeintegration und ästhetischer Bauweise. "Wir sind begeistert, dass neben der guten Pflanzbedingungen und der Einspeisevergütung noch dazu ein ästhetisch äußerst ansprechendes Objekt entstanden ist" freut sich Eigentümer Rodenbröker.