Den Fokus des neuen Releases legte die CIM GmbH auf die Erweiterung des Produktionsmoduls. Seit 2004 verbindet PROLAG®World in zahlreichen Unternehmen die Produktion mit der Lagerlogistik und koordiniert die Anlieferung der Rohmaterialien und Halbfertigprodukte zur Erzeugung von Fertigprodukten. Neue Funktionalitäten der Software erlauben den Nutzern nun einen sehr hohen Grad an Flexibilität in der Gestaltung des Produktionsaufbaus und im Produktionsablauf.
Pulver und Flüssigkeiten
Die Produktion von Lösungen und Mischungen aus Pulver und Flüssigkeiten fordern Produzenten heraus: Durch Abfüllmaßnahmen oder Temperaturunterschiede kann es zu Abweichungen der benötigten oder verarbeiteten Mengen kommen. Dese Mengenänderungen werden durch sehr starre Stücklisten meistens nicht aufgefangen. PROLAG®World steuert nun mittels Toleranzen erlaubte und nicht erlaubte Abweichungen von den Stücklisten. Für Flüssigkeiten, die nicht zu einhundert Prozent genau abgemessen oder abgewogen werden können (Viskosität, winzige Mengen), werden im WMS Toleranzen hinterlegt. Um einen vorgegebenen Prozentsatz darf die Flüssigkeitszufuhr vom eingetragenen Wert abweichen.
Nicht nur bei Flüssigkeiten, sondern auch in Bestellmengen von Fertigteilen können Toleranzen hinterlegt, und damit Abweichungen vom System toleriert werden. Der Nutzer hat die Möglichkeit, einen Auftrag zu schließen, bevor die absolute Bestellmenge erreicht ist.
Stückliste und Produktionsaufträge
Produktions- und Fertigteilaufträge werden entweder über das Host-System an PROLAG®World übermittelt oder manuell eingegeben. Die Stücklisten, die dazu benötigt werden, lädt das WMS automatisch. Andernfalls geben die Nutzer diese manuell ein, ändern oder passen sie entsprechend an. Das WMS berechnet, wie viele Fertigteile mit den im Lager vorhandenen Rohstoffen erzeugt werden können. „Damit erreicht PROLAG®World, dass nicht unnötig Rohstoffe für die Fertigung blockiert werden, wenn die Menge eines bestimmten Rohstoffs noch nicht im Lager verfügbar ist“, erklärt Fritz Mayr, Geschäftsführer der CIM GmbH.
Für die Bereitstellung des Materialbedarfs an die jeweiligen Produktionsorte oder Maschinen verfügt die Logistiksoftware nun über viele Möglichkeiten: Anwender kommissionieren die genaue Anzahl oder Menge der Rohstoffe und liefern diese an die Maschinen. Andernfalls erfolgt die Materialentnahme mittels Umlaufkommissionierung an die entsprechenden Produktionsstätten, wobei die Restmaterialien sofort zurückgelagert werden. Die Bereitstellung von Material kann über die automatische Nachbevorratung über E-Kanban geschehen oder über die Bereitstellung von Hilfsstoffen direkt an den Maschinen oder Montageplätzen.
Ausschussbehandlung während oder nach der Produktion
Über einen Zusatzdialog zur Ausschusserfassung werden fehlerhafte oder defekte Rohstoffe oder Halbfertigwaren registriert und eine Nachkommissionierung ausgelöst. „Rohmaterial oder Fertigteile, die während oder nach der Produktion Qualitätsmängel aufweisen, können so direkt in die Qualitätssicherung zur Prüfung geschickt oder direkt vernichtet werden. Dies erhöht die absolute Bestandssicherheit und Qualität in allen Stadien der Produktion“, erklärt Mayr weiter. Die entsprechenden Ausschussgründe wie ‚QS‘ oder ‚Verschrottung‘ werden entsprechend im System eingetragen.
Chargenpass
Zur Gewährleistung der Chargenrückverfolgung unter Berücksichtigung von Chargensprüngen, weist PROLAG®World 2.3 den Chargenpass aus. Dieser gibt an, welche Rohstoffe mit welcher Charge in welcher Menge in das Fertigprodukt eingeflossen sind.
Stornierung Produktionsaufträge
Produktionsaufträge können in PROLAG®World gezielt zu jeder Zeit abgeschlossen und das Ende eines Produktionsauftrags manuell bestimmt werden. Bei Änderungen des Kundenauftrags oder der Marktanforderung wird der Produktionsauftrag gestoppt, korrekt verbucht und das Rohmaterial steht für andere Aufträge wieder zur Verfügung. Besteht der Produktionsauftrag aus mehreren Ebenen oder Unteraufträgen, werden diese von PROLAG®World ebenfalls storniert.