Silverstroke AG, die Lösungen für Radio Frequency Identi-fication (RFID)-Systeme entwickelt und vertreibt, haben Airbus und Boeing einen gemeinsamen Standard für den Einsatz von RFID an Geräten im Flugzeug angekündigt. Dadurch soll die Sicherheit der Maschinen erhöht werden. Mit RFID lassen sich Daten mittels Radiowellen in Transpondern, sogenannten „Tags“, sammeln und auch ohne direkten Kontakt mit einem Lesegerät auslesen und einschreiben.
„Flugzeugteile mit RFID-Tags zu markieren ermöglicht uns, die gesamte ‚Geschichte’ dieses Teils abzurufen. Damit wird bei-spielsweise der Einsatz gefälschter und mangelhafter Teile ver-hindert“, sagt Jens Heitmann, Senior Manager Standardization Process & Methods, Airbus. Zurzeit ist der Einsatz von RFID-Tags in Flugzeugen ohne Genehmigung nicht zugelassen. Die amerikanische Flugsicherheitsbehörde FAA hat jedoch im Mai 2005 ausgewählte passive RFID-Tags als unbedenklich einstuft und deren Nutzung gestattet. Auch die Europäische Agentur für Flugsicherheit EASA hat die Silverstroke-Konferenz als Platt-form genutzt, um sich erstmals öffentlich zu diesem Thema zu äußern. Danach wird sich ihre neue Richtlinie in wesentlichen Punkten an die der Amerikaner anlehnen.
Airbus und Boeing wollen kooperieren, weil sie zu 70 Prozent die gleichen Zulieferer haben, hieß es auf der Silverstroke-Konferenz. Der Standard dürfte für die gesamte Industrie ver-bindlich werden und damit massive Investitionen von den Zulie-ferern erfordern. Wie auf der Konferenz weiter zu hören war, interessieren sich auch große Fluggesellschaften wie Lufthansa für die Technologie, weil sie sich eine Vereinfachung der War-tungsabläufe für Flugzeuge und damit Einsparungen in Millio-nenhöhe erhoffen.