Impfstoffproduktion in Sachsen
Als Teil des Unternehmensbereiches "Biologische Präparate" ist Dresden seit 1992 alleiniger GSK-Standort für die Entwicklung, Herstellung und Lieferung von Grippeimpfstoffen in Europa. Über 65 Millionen Euro wurden seit der Übernahme durch die Muttergesellschaft GSK in neue und erweiterte Anlagen und Produktionsbereiche investiert. Der Grippeimpfstoff wird durch die Gesellschaften des Konzerns in mehr als 75 Länder vertrieben. Neben dem Kernbereich Influenza ist Dresden für die Abfüllung, Verpackung und Auslieferung vieler in Deutschland vertriebener Flüssigvakzine von GSK zuständig. Daneben werden Ampullenpräsentationen ebenfalls exklusiv in Dresden hergestellt. Insgesamt plant nun das Sächsische Serumwerk Dresden eine Werkserweiterung mit einem Projektvolumen von mehr als 90 Millionen Euro. Entscheidend für die Vergabe an Axima war vor allem, dass die Suez-Tochter die geforderten hohen Qualitätsansprüche von GSK erfüllt und die Einhaltung des engen Projektzeitplans zugesichert hat.
Dazu erklärt Dr. Jürgen Wetzel, Leiter Technik des Sächsischen Serumwerks Dresden: „Der Ausbau unserer Serumwerke erfordert höchste technische Expertise und Erfahrung mit den speziellen Anforderungen einer Pharmaproduktionsstätte. Wir haben deshalb einen leistungsstarken und erfahrenen Partner gesucht. Axima kann mit Projekten für Aventis, Boehringer oder Vetter nicht nur beeindruckende Referenzen vorweisen, sondern hat uns auch die Einhaltung des äußerst straffen Terminplans zugesagt. Außerdem ist Axima lokal vor Ort in Dresden vertreten, sodass wir auch nach Projektende optimal betreut werden können.“
Axima hat alles unter Kontrolle
Für Axima ist der Auftrag von GSK nicht nur ein wichtiges Prestige-Projekt, sondern auch eine Herausforderung an die Experten-Teams in Dresden und Stuttgart. Da es sich um eine pharmazeutische Produktionsstätte für Impfstoffe handelt, ist eine hohe Komplexität der Anlagen gegeben, in Kombination mit höchsten Sicherheitsanforderungen, um die Produktion sowie Mitarbeiter und Nachbarschaft zu schützen. Die Installationsdichte innerhalb der Gebäude ist extrem hoch und Axima muss die Planung vor Ort mit allen beteiligten Gewerken wie Elektro, Reinmedien, Rohbau- und Ausbau sowie Prozessequipment im Detail abstimmen. Auch der logistische Aufwand ist ungewöhnlich hoch, da die Baustelle inmitten der Innenstadt liegt – in ca. 500m Entfernung zur Frauenkirche. Damit ist auch kein Platz für Materiallagerungen vorhanden; die Anlieferung von Material gestaltet sich recht aufwändig und ist zeitlich nur sehr begrenzt möglich. Da zudem keine Aufzüge vorhanden sind, ist nur eine mobile Krannutzung möglich.
Straffe Planung für reibungslose Produktion
Von Montagebeginn bis hin zur Übergabe und Qualifizierung hat Axima etwa zehn Monate Zeit. Die Termineinhaltung wird von GSK zwingend gefordert, damit die Produkte fristgerecht auf den Markt gehen können. Änderungen oder Störungen während des Projektablaufs müssen durch die Axima-Experten über entsprechende Beschleunigungsmaßnahmen wieder aufgeholt werden. Bedingt durch den engen Terminplan besteht ein komplexer Koordinierungsaufwand der Arbeiten vor Ort, da viele Gewerke gleichzeitig in denselben Geschossen arbeiten müssen.
“Der Ausbau des Sächsischen Serumwerks ist ein Projekt, das von uns minutiöse Umsicht verlangt und eine tiefgehende Kenntnis der Prozesse und Problemstellungen von Pharmaproduktionsstätten erfordert“, erklärt Stephan Ziegert, Projektleiter von Axima Stuttgart. „Wir müssen nicht nur die Planung und Abwicklung jedes einzelnen Gewerks bis ins Detail erfassen, sondern auch das ganze Bauvorhaben so koordinieren, dass an diesem Standort in zehn Monaten eine Anlage steht, in der reibungslos und hochgradig sicher Grippeimpfstoff produziert werden kann. Diese komplexe Form des Pharma-Anlagenbaus können nur wenige Anbieter leisten und deshalb hat sich GSK auch für uns entschieden“, so Stephan Ziegert von Axima.