Auf Initiative des CDU-Verbands Tecklenburg nahm eine 35-köpfige Delegation gemeinsam mit der in Ibbenbüren geborenen Bundestagsabgeordneten die Gelegenheit wahr, exklusive Einblicke in die Herstellung hochwertiger Süßwaren zu gewinnen und das anspruchsvolle Handwerk des seit 1907 bestehenden Traditionsbetriebs näher kennenzulernen.
Christian Rabbel, der den Familienbetrieb in vierter Generation leitet, führte die Bundesministerin und die Lokalpolitiker während der rund dreieinhalbstündigen Visite durch den Betrieb und freute sich über das große Interesse und die Bereitschaft der Besucher, selbst einmal in die Rolle des Konditors zu schlüpfen. Erstaunt zeigten sie sich angesichts des hohen Anteils an Handarbeit und der Liebe zum Detail für jedes einzelne Produkt. Sie durften selbst Hand anlegen und versuchten sich daran, Torten zu verschönern und Pralinen zu gestalten.
Hoch motivierte Auszubildende
Hierbei konnte sich die Bundesbildungsministerin davon überzeugen, dass Erfahrung und eine gute Ausbildung für diese anspruchsvolle Aufgabe unerlässlich sind. Dementsprechend interessierte sie sich besonders für die Ausbildungssituation in dem kulinarischen Fachbetrieb. Christian Rabbel freute sich, ihr mitteilen zu können, dass in seinem Betrieb kein Mangel an Auszubildenden herrsche. Am 1. August 2018 beginnen elf neue Auszubildende ihre Berufslaufbahn; davon fünf angehende Konditoren, vier Bürofachkräfte und zwei Lageristen. In der Confiserie Rabbel wurden bereits mehr als 100 Lehrlinge ausgebildet. „Ausschlaggebend für das große Interesse und die Motivation ist nicht nur die Entlohnung. Es geht unserem beruflichen Nachwuchs vermehrt um Sinnerfüllung, Identifikation und Spaß an der Arbeit“, sagte der Firmenchef.
Einig waren sich Rabbel und Karliczek in dem Punkt, dass die Begeisterung für die Qualität von Lebensmitteln in Deutschland noch stark ausbaufähig sei. Dies sei dem Firmenchef kürzlich auf einer Reise mit seiner Ehefrau durch Asien bewusst geworden und habe ihn sehr beeindruckt. „Auch wenn wir im Westen die höher entwickelten Technologien und Verfahren in der Lebensmittelproduktion besitzen: Was die Wertschätzung für Lebensmittel betrifft, können wir von den Menschen auf dem östlichen Kontinent noch sehr viel lernen!“, so Christian Rabbel.
Stärkerer Fokus auf Lebensmittelqualität und Genuss
Asien sei insofern vorbildlich, als z.B. ein Sushi Meister in Japan eine hohe Achtung genießt und das Kochen im Alltag als gemeinsames Erlebnis zelebriert werde. In diesem Sinne solle sich das Bildungssystem in Deutschland deutlich intensiver mit Ernährung befassen. Seiner Beobachtung nach sei es aufgrund der beruflichen Situationen der Eltern in vielen Familien immer schwieriger, die Kinder mit gesunder und bewusster Ernährung vertraut zu machen. Darum müsse hier der Bildungssektor einspringen und wissenschaftlich abgesicherte Kompetenzen vermitteln. Die Bundesbildungsministerin stimmte zu, dass es wünschenswert sei, die Sensibilität für gesunde und ausgewogene Ernährung auch und gerade im schulischen Umfeld zu fördern.
Hierzu ergänzte Christian Rabbel, dass diese Förderung wichtige Beiträge zur Vermeidung ernährungsbedingter Krankheiten und der Verschwendung wichtiger Ressourcen leisten würde. Darüber hinaus sei der richtige Umgang mit Lebensmitteln ein Ausdruck eines bewussten Lebensstils: „Viele Menschen denken gern an ihre Urlaube am Mittelmeer und an anderen Orten zurück. Und dies ist immer wieder mit den tollen Gerichten verknüpft, die wesentlich zu einem positiven Lebensgefühl beitragen.“
Feinkost-Profis setzen auf Innovationen aus Westerkappeln
Genuss mit Qualität, Klasse statt Masse: Dies ist laut Christian Rabbel das Erfolgsrezept, mit dem die Confiserie bereits seit vielen Jahren namhafte Kunden überzeugt. Zu ihnen gehören zum Beispiel Filialen der Gourmet-Gruppe Feinkost Käfer und das Kaufhaus des Westens (KaDeWe) in Berlin. Auch das Nobel-Label Dior setzt bei der Präsentation neuester Düfte immer wieder auf exklusive Kreationen aus Westerkappeln, die die Flakons mit speziellen Geschmacksnoten und ausgefallenem Design begleiten.
Hochwertige und unverfälschte Rohstoffe sind stets die wichtigsten Zutaten. Rabbel betont: „Wir arbeiten beispielsweise nur mit Marzipanrohmasse, die im Vergleich zum Edelmarzipan einen deutlich niedrigeren Zuckeranteil aufweist. Außerdem verzichten wir gänzlich auf Chemie, künstliche Aromen und Palmfett. Dafür nutzen wir aber das neueste Know-how aus der Forschung durch gemeinsame Projekte mit der Fachhochschule und dem food lab in Münster.“ Dort entstehen innovative Rezepturen und Designs zum Beispiel für neue saisonale Produkte.
In dieser Branche unter den Handwerksbetrieben eher unüblich: Auch die Digitalisierung hat bei der Confiserie Rabbel konsequent Einzug gehalten. So wurde die bestehende SAP-Software optimal auf die Bedürfnisse der Konditoren an ihren Arbeitsplätzen zugeschnitten. Hier sind die Zutatenlisten und Arbeitsschritte für die Mitarbeiter auf dem Bildschirm detailliert dargestellt. Hiervon konnten sich die 35 Gäste selbst überzeugen. Bei ihnen haben die exklusiven Einblicke einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen, meint Christian Rabbel.
Weitere Infos: www.rabbel.com