- Entwickler testen Naturkautschuk aus Löwenzahn für die Schwingungstechnik
- Neuheit für die Hinterachse: Getriebequerträger aus dem glasfaserverstärkten Polyamid
- Leichter als Stirnräder oder Ketten: Doppelzahnriemen für Ausgleichswellen
- Spart Kraftstoff: modular aufgebaute Turboladerschlauchleitung
Entwickler testen Naturkautschuk aus Löwenzahn für Schwingungstechnik
Große Vorteile für die Umwelt und mehr Unabhängigkeit von traditionellen Rohstoffen verspricht die Gewinnung von Naturkautschuk aus der Wurzel des Löwenzahns. Der Rohstoff wächst auf den magersten Böden und auch in den kälteren Regionen im Norden Europas. Transporte aus tropischen Ländern würden damit entfallen und die CO2-Bilanz verbessern. Entwickler von ContiTech Vibration Control testen zurzeit, ob sich der Löwenzahn-Kautschuk für Schwingungs- und Lagerungselemente in Fahrzeugen eignet, beispielsweise in Motorlagern. Erste Ergebnisse sind sehr vielversprechend. ContiTech informiert darüber während der IAA. Im Reifenbereich von Continental hat sich Naturkautschuk aus Löwenzahn-Wurzeln bereits bei Prototypen bewährt. Die Entwicklungen sind mehrfach ausgezeichnet worden. Mit der Serienreife wird in den nächsten fünf bis zehn Jahren gerechnet.
Erster Hinterachsgetriebequerträger aus Polyamid
Mit seiner Leichtbaukompetenz erobert ContiTech weitere Einsatzbereiche, in denen bislang Metall vorherrschte: neu ist ein Getriebequerträger aus dem glasfaserverstärktem Polyamid BASF Ultramid für die Hinterachse, der in der S-Klasse von Mercedes-Benz eingesetzt wird. Im Vergleich zu Ausführungen aus Aluminiumdruckguss ist die neue Variante rund 30 Prozent leichter. Das Bauteil zeichnet sich durch optimale Festigkeit, eine gute schwingungs- und geräuschmindernde Wirkung und hohe Crashsicherheit aus. Als eine zentrale Komponente der Hinterachse stützt es Kräfte und Momente des Hinterachsgetriebes ab.
Mehr Komfort mit Doppelzahnriemen für Ausgleichswellen
ContiTech hat einen neuen Doppelzahnriemen für den Antrieb von Ausgleichswellen entwickelt, der auch in Ölumgebung laufen kann. Die Zähne auf der Rückseite des Riemens übertragen die umgekehrte Drehrichtung der Kurbelwelle auf die Ausgleichswelle. Im Vergleich zu Stirnrädern oder Ketten ist der Riemen leichter und leiser sowie flexibler bezüglich der Positionierung der Ausgleichswellen im Motor. Ausgleichswellen verbessern insbesondere in modernen 3- und 4-Zylinder-Motoren die Laufruhe des Motors und erhöhen den Komfort für den Fahrer.
Für den Betrieb von Nebenaggregaten wie Klimasystemen, Lenkhilfepumpen und Generatoren hat ContiTech zudem mit dem Unipower Tough Grip einen verschleißfesten und leisen Keilrippenriemen im Programm. Seine Laufseite besteht aus einer Gewebearmierung und ist deshalb hoch abriebfest – wie es beispielsweise bei Starter-Generator-Anwendungen notwendig ist. ContiTech fertigt den Riemen in einem lösemittelarmen Herstellungsverfahren.
Leichte Turboladerschlauchleitung dank Hochleistungskunststoff
15 Prozent Gewicht spart eine neue, modular aufgebaute Schlauchleitung für Turbolader ein, bei der ein Hochleistungskunststoff statt Stahlrohr eingesetzt wird. Das trägt zur Kraftstoffeinsparung bei und mindert den CO2-Ausstoß der Fahrzeuge. Die Schlauchleitungen für Diesel- und Benzinmotoren passen sich den engen Konturen im Motorraum an, sind bis 220 °C temperatur- und bis 2,6 bar druckbeständig. In der Dieselversion sind verschiedene Bauteile zur Geräuschoptimierung erhältlich.