„Als Chemikerfamilie haben wir den technischen Fortschritt in unserer Branche an vielen Stellen geprägt. Dabei standen ein verantwortungsvoller Umgang mit den natürlichen Ressourcen sowie der Nutzen für unsere Kunden immer im Vordergrund“, so Dr. Ralf Murjahn, Geschäftsführender Direktor (CEO) der DAW SE und ergänzt: „Diese innovative und nachhaltige Produktstrategie haben wir auch bei unseren Lacken, Lasuren und Holzölen konsequent weiterverfolgt. Mit dem Aufbau einer eigenen, regionalen und umweltschonenden Lieferkette – von der Aussaat auf den Erbsenfeldern bis zur fertigen Lackdose – haben wir mit dem Leindotter-Projekt diesmal einen ganz neuen Weg beschritten. Es steht für mich als gutes Beispiel, wie man mit innovativen Ideen und nachhaltigen Gesamtkonzepten Qualität, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit erfolgreich verbinden kann.“
Rohstoffgewinnung im Einklang mit der Natur
Am Anfang des Projektes suchten die DAW-Entwickler nach einem nachhaltigen Schutz für Holzoberflächen. Hierbei stießen sie mit dem Leindotter auf eine vergessene Kulturpflanze. „Wir haben schnell gesehen, dass wir mit dieser Pflanze einen Rohstoff für unsere Produkte im größtmöglichen Einklang mit der Natur gewinnen können.“, berichtet Dr. Stephan Ottens, bei DAW verantwortlich für die Entwicklung von Holzlasuren und -ölen. „Darüber hinaus haben unsere Labor- und Bewitterungs-Prüfungen gezeigt, dass sich das aus der Pflanze gewonnene Öl für die Herstellung langlebiger Lasuren und Holzöle sehr gut eignet.“
Dr. Christian Walter, Leiter der Forschung Lacktechnologie bei DAW, ergänzt: „Das Leindotter-Projekt dreht sich um die Aufgabe, Pflanzenöle für die Herstellung von Lacken und Lasuren aus heimischer Agrarindustrie zu gewinnen. Deswegen haben wir uns entschieden, eine lokale Alternative aufzubauen, die etwas für die Biodiversität tut.“ Der Anbau von Leindotter bietet ein besonders ökologisches Plus, da er gemeinsam mit Erbsen angebaut wird und somit in keiner Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion steht. Vielmehr erhöht der Mischfruchtanbau den Gesamtertrag der Fläche und stärkt das Ökosystem.
Positiver Effekt für Insekten
In immer eintönig werdenden Agrarlandschaften erhöht das Leindotterprojekt das Blütenangebot und bietet Insekten – vor allem den immer seltener werdenden Wildbienen, Hummeln und Schwebfliegen - eine attraktive Nahrungsquelle. Um die positiven Effekte des Projekts auch wissenschaftlich mit Fakten zu hinterlegen, begleitet eine Biologin das bis 2022 im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit geförderte Projekt. Stefanie Götting verantwortet die Studie zur Diversität der Insekten und berichtet, dass bereits im ersten Untersuchungsjahr auf dem Mischfruchtfeld mit Leindotter insgesamt mehr Bestäuber-Arten festgestellt werden konnten als auf einem reinen Erbsenfeld, darunter auch gefährdete Wildbienenarten.
Wandel zu mehr Nachhaltigkeit vorantreiben
Bettina Klump-Bickert verantwortet das bereits mehrfach ausgezeichnete Nachhaltigkeitsmanagement der DAW SE. Sie spannt den Bogen zum unternehmensweiten Ziel: „Unsere Nachhaltigkeitsstrategie unterstützt die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen zu einer nachhaltigen Entwicklung. Das Leindotter-Projekt ist ein gutes Beispiel für Ziel Nummer 12 „verantwortungsvolle Produktions- und Konsummuster“. Wir zeigen auf, wie man mit Know-how, fundiertem Wissen und Mut für Neues den Wandel zu mehr Nachhaltigkeit vorantreiben kann.“
Aus rund 160 eingesandten Bewerbungen wurde das Nachhaltigkeitsengagement der DAW in der Kategorie "Große Unternehmen" – neben der Deutschen Telekom und Hipp Werk Georg Hipp OHG – von der Jury als herausragend bewertet. Die feierliche Preisverleihung, die ursprünglich Anfang 2021 in der Bertelsmann Repräsentanz in Berlin stattfinden sollte, wurde pandemiebedingt abgesagt und die Preisträger online bekanntgegeben.