„Der Fachkräftemangel gehört in unseren Unternehmensbefragungen seit Jahren zu den größten Geschäftsrisiken. Besonders ausgeprägt ist die Lücke in Berufen, in denen spezielles Wissen aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) gefragt ist. In Branchen mit besonders vielen MINT-Fachleuten wie zum Beispiel den IT-Dienstleistern und in der Pharmazeutischen Industrie melden mehr als die Hälfte der Unternehmen massive Probleme bei Stellenbesetzungen. Insgesamt fehlen laut MINT-Frühjahrsreport 2022 derzeit rund 320.000 Fachleute im MINT-Sektor.
Aber es gibt auch Hoffnung. Während das Interesse an einigen anderen Ausbildungsberufen nachlässt, bleibt die MINT-Berufsausbildung laut MINT Nachwuchsbarometer 2022 beliebt: 34 Prozent aller Auszubildenden beginnen eine MINT-Ausbildung. Auch bei den IHK-Berufen fallen mit dem Industriemechaniker, Mechatroniker und Fachinformatiker 2021 drei MINT-Berufe unter die zehn Ausbildungsberufe mit den meisten neuen Vertragsabschlüssen.
Darauf sollten wir aufbauen und versuchen, noch mehr junge Menschen für diese Berufe zu begeistern. Eine weitere Stärkung der Berufsorientierung, die auch die Eltern mit einbezieht, ist hierzu ein wichtiger Baustein. Role-Models und Peer-to-Peer Angebote wie Ausbildungsbotschafter/innen für MINT-Berufe oder Girls’ Days spielen hierbei eine zentrale Rolle. Dabei geht es auch darum, den Frauenanteil zu erhöhen, der in der MINT-Ausbildung leider seit Jahren bei rund elf Prozent stagniert. Dazu bieten uns Zukunftsthemen wie die Energie- und Mobilitätswende oder auch der Ausbau der digitalen Infrastruktur große Chancen. Denn hier erleben junge Menschen, wie sie durch ihre Arbeit zur Lösung unserer drängendsten Probleme beitragen können.“