Die jüngsten Unruhen in Tibet und ihre Niederschlagung durch die chinesische Führung zeigten, wie unverzichtbar die Arbeit der Deutschen Welle gerade in zensierten Medienmärkten sei. "Es ist für Machthaber einfacher, Informationsseiten im Internet zu sperren, als UKW-Programme restlos einzuschränken", sagte Konken. Wenn die geplante neue Multimedia-Plattform-Strategie der Deutschen Welle einseitig auf das Internet als Verbreitungsweg von Programmen setze, sei eine große Verbreitung im Ausland nicht mehr überall gewährleistet", warnte Konken.
Derzeit baut die Deutsche Welle ihre Online-Angebote zulasten ihres über Jahrzehnte bewährten Kerngeschäfts aus. Radio- und Fernsehprogramme werden auf kleinere Zielgruppen ausgerichtet. Dazu verabschiedet sich die DW mittelfristig von der Kurzwelle als wichtigem Vertriebsweg für ihr Radioprogramm. Damit beschränkt sich der deutsche Auslandsrundfunk auf so genannte Multiplikatoren.
Der DJV mahnt die Deutsche Welle, ihrem Auftrag als umfassende mediale Visitenkarte Deutschlands in aller Welt gerecht zu werden und endlich ein tragfähiges Zukunftskonzept vorzulegen.