Der Neubau - realisiert mit einem Netto-Investitionsvolumen von 4,6 Millionen Euro - ist für maximal 100 Mitarbeiter konzipiert, die in Büros von bis zu 4 Mitarbeitern arbeiten. Aktuell beschäftigt DIAL 72 Mitarbeiter, so dass das Unternehmen seinen Expansionskurs fortsetzen kann. Neben den Büros für die Mitarbeiter musste Raum für ein lichttechnisches Messlabor, das "Schwarze Labor" und ein Lichtexperimentallabor, das "Weiße Labor", ausgestattet mit zwei Hubdecken, geschaffen werden. Weiterhin finden in dem Gebäude ein Gebäudesystemtechnik-Prüflabor, mehrere Seminarräume, ein Ausbildungslabor und ein Catering-Bereich Platz.
Ein weiteres Planungsziel war Transparenz. Transparenz von Mitarbeiter zu Mitarbeiter und Transparenz von Kunden und Mitarbeitern. DIAL Geschäftsführer Dieter Polle verwies darauf, dass "das Gebäude eine Atmosphäre schaffen soll, die die Kommunikation verbessert und die Begegnungen zwischen allen Mitarbeitern fördert". Somit könne DIAL noch mehr von der Interdisziplinarität profitieren.
Das Ergebnis ist ein klar strukturierter architektonischer Kubus auf 3 Etagen mit einer Netto-Grundfläche von 2.858 Quadratmetern. Die gebaute Transparenz wird erlebbar durch das Atrium und den eingeschobenen Glaskörper, die verglasten Büro- und Besprechungsräume und ein Bistro, das als Treffpunkt Mitarbeitern und Seminarteilnehmern jederzeit zur Verfügung steht.
Eine weitere Herausforderung bei der Planung bestand in der Ausgestaltung der Gebäudetechnik. Dieses Gebäude ist von DAL nach den Prinzipien des Gebäude-System-Designs konzipiert worden, d. h. Architektur und Gebäudetechnik werden gemeinsam nach den Bedürfnissen der Nutzer gestaltet. Der stellvertretende Geschäftsführer Andreas Bossow wies darauf hin, dass insbesondere Wert auf "Energieeffizienz, Flexibilität, gute Arbeitsbedingungen und Modernität" gelegt wurde.
Das Thema Energieeffizienz schlägt sich insbesondere in einer 30 cm starken Wärmedämmung und einer luftdichten Gebäudehülle nieder. Jedoch benötigen die Menschen in dem Gebäude Luft. Hierfür wurde eine "künstliche Lunge" eingebaut - die Lüftungsanlage, die sich auf dem Dache des Gebäudes befindet. Durch diese "Nase" fließen jede Stunde 24.000 Kubikmeter frische, gefilterte Luft durch das Gebäude. Und genau wie beim Menschen, wo bei der Nasenatmung vortemperierte Luft in die Lungen strömt, ist d Lüftungsanlage mit einem hocheffizienten Wärmetauscher ausgestattet, der 85% der Abluft-Energie in die Zuluft überträgt. So wird z.B. die Zuluft bei 0 Grad Außentemperatur auf 15 Grad ohne Zusatzenergie vorgeheizt.
Wird mehr Wärme benötigt, beginnt beim Menschen die chemische Energieumwandlung von Nahrung zu Wärme durch Muskelarbeit - gesteuert durch unser Gehirn und Nervensystem. Im DIAL Gebäude wird diese Arbeit von insgesamt 6 Wärmepumpen übernommen, die mit Hilfe elektrischer Energie der Außenluft im Winter Wärme entziehen und der Innenluft zuführen und im Sommer Wärme an die Außenluft abgeben und das Gebäude so kühlen. Gesteuert wird das Ganze über mehrere vernetzte Zentraleinheiten, deren fünf Subbusse mit den dezentralen Komponenten im ganzen Gebäude vernetzt sind.
Die Entscheidung für dieses Technologiekonzept führt dazu, dass trotz monoenergetischem Gebäude (d.h. als Energie wird ausschließlich Strom eingesetzt) 28% weniger Energie benötigt wird, als die gültige Energieeinsparverordnung zugelassen hätte.
"Der Neubau stellt eine gewaltige Zäsur in der Unternehmensgeschichte dar", betonte Dieter Polle in seinen Grußworten anlässlich der Einweihung. Ein Firmengebäude zeige die Ernsthaftigkeit einer Unternehmung und damit, wie sehr Eigentümer und die Geschäftsführung an die Zukunft eines Unternehmens glauben. Begrüßen konnte der Geschäftsführer neben Bürgermeister Dieter Dzewas und zahlreichen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und öffentlichem Leben Mitglieder der Trägergesellschaft sowie am Bau beteiligte Unternehmen. Dr. Herbert Schliffke, stellvertretender Vorsitzender der Gesellschafterversammlung, verwies darauf, dass die DIAL Erfolgsgeschichte erst am Anfang steht. "DIAL ist kundennah und sucht schon jetzt die Bedarfe der licht- und gebäudetechnischen Industrie von morgen, um die entsprechenden Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln." Harald Rutenbeck, Präsident der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer, spricht vom Neubau als eine "eindrucksvolle Visitenkarte", anhand derer die Philosophie des DIAL deutlich werde. Bürgermeister Dieter Dzewas nannte die besondere Bedeutung des DIAL für die Entwicklung des neuen Bildungsstandortes am Bahnhofsareal, welches unter dem Stichwort "415m über NN DENKFABRIK" im Rahmen der Regionale 2013 angestoßen wurde.