Das neue Internetangebot des Departments für Bildwissenschaften der Donau-Universität Krems macht ausgewählte, repräsentative Blätter unterschiedlicher Stecher, Genres und graphischer Techniken aus der Graphischen Sammlung von Stift Göttweig verfügbar und eröffnet damit auch neue Forschungsperspektiven. Der Gesamtbestand steht für wissenschaftliche Zwecke unentgeltlich zur Verfügung und wird auch im Studienbetrieb der Donau-Universität genutzt. Eine kommerzielle Verwertung von hoch auflösendem Bildmaterial und Abdrucklizenzen ist gebührenpflichtig. Die bereits im Onlinekatalog erschlossenen Bestände können in Kürze auch direkt elektronisch bestellt und in digitaler Form geliefert werden. Die Bestände, die in regelmäßigen Intervallen um frisch erschlossenes Material ergänzt werden, können über eine einfach zu bedienende Suchmaske recherchiert werden.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, vergangene Ausstellungen der Graphischen Sammlung online nach zu erleben. Aktuell ist die Ausstellung "Unter deinen Schutz – Das Marienbild in Göttweig" online zu besuchen. Prof. Lechner, dessen Ausstellungen als Kustos der Graphischen Sammlung über Jahre die Erschließung vorangebracht haben, war von Anfang an in das Projekt involviert. Viele seiner Ausstellungen in Göttweig werden nunmehr als virtuelle Ausstellungen international und dauerhaft über das Internet verfügbar sein.
Graphiken aus der Renaissance- und Barockzeit
Der überwiegende Teil des Bestandes stammt aus der Renaissance- und Barockzeit und umfasst Arbeiten von deutschen, niederländischen, italienischen, französischen und englischen Meistern. Die Sammlung wird nach wie vor um historische Blätter und ausgewählte moderne Druckgraphik ergänzt. Die Bestände wurden im Sommer 2002 dem Department für Bildwissenschaften der Donau-Universität Krems zur Bearbeitung, Erschließung und für Studienzwecke zur Verfügung gestellt.
Der Bestand der Graphischen Sammlung des 1083 gegründeten Benediktinerstifts basiert auf Erwerbungen durch verschiedene Konventsmitglieder seit dem 15. Jahrhundert. Erstmalige Nachricht von Graphiken im Stift Göttweig gibt eine Archivaufzeichnung aus dem Jahr 1612, die von einigen "Täfelein von Kupferstich" berichtet. Als eigentlicher Gründer der Sammlung gilt Abt Gottfried Bessel, der durch gezielte Ankäufe im In- und Ausland den damaligen Bestand um über 20.000 Blätter erweiterte. Mittlerweile ist die Graphische Sammlung Göttweig mit über 30.000 Blättern zur größten Privatsammlung historischer Druckgraphiken in Österreich angewachsen.
Digitalisierung mit modernster Technik
Die digitale Erschließung der Graphischen Sammlung von Stift Göttweig ist ein Projekt des Departments für Bildwissenschaft der Donau-Universität Krems in Kooperation mit dem Benediktinerstift Göttweig. Im Digitalisierungs-Center des Departments für Bildwissenschaften wurden die Gemälde und Graphiken der Sammlung in sehr hoch aufgelöster Form (bis zu 72 Millionen Pixel) eingescannt. Als zusätzliches Angebot arbeitet das Department für Bildwissenschaften gemeinsam mit externen Partnern an einem System, das die Bestellung von qualitativ hochwertigen Digitaldrucken via Internet ermöglichen wird.
Nähere Informationen zum Projekt unter www.gssg.at