Chancengleichheit, Einhaltung von Menschenrechten, Anti-Diskriminierung, Nachwuchsförderung, Mitarbeiterzufriedenheit, Arbeitsschutz, ethische Werte, gesellschaftliches Engagement, Nachweis von Spenden – soziale Nachhaltigkeit umfasst Konkretes und Abstraktes, fragt nach den Förderprogrammen für Mitarbeiter und nach der etwas unspezifischen Unternehmerverantwortung.
Weil das Münchner IT-Beratungshaus DV-RATIO SMC eine Software entwickelt hat, die durch rund 500 Kennzahlen in der Lage ist, die Nachhaltigkeit von Unternehmen zu messen, hat sie nachgefragt, wie es um die soziale Nachhaltigkeit in Firmen bestellt ist. Die Ergebnisse hat DV-RATIO SMC am 4. Dezember auf der zweiten Deutschen Nachhaltigkeitskonferenz Logistik in Hamburg erstmals präsentiert. Sie sind aber auch als White Paper über den www.dv-ratio.com/soziale_nachhaltigkeit kostenlos abrufbar. Die Online-Umfrage fand vom 17. Oktober bis 20. November 2013 statt.
Die wesentlichen Ergebnisse der Umfrage in Kürze
• Normen, Leitlinien und gesetzliche Vorgaben zur Nachhaltigkeit sind nur in geringem Maße bekannt (DIN ISO 26000, Global Reporting Initiative, International Labour Organization, UN Global Compact).
• Soziale Nachhaltigkeit soll die Positionierung des Unternehmens im Wettbewerb stützen, in zweiter Linie der Mitarbeiterbindung dienen.
• Soziale Nachhaltigkeit wird von knapp der Hälfte der Unternehmen gemessen, dokumentiert sowie intern und extern kommuniziert.
• Kennzahlen zur sozialen Nachhaltigkeit werden von 40 Prozent der Teilnehmer erhoben und in den Bericht mit einbezogen. Verantwortlich sind dafür meist die Personal- und CSR-Abteilung.
• Kennzahlen werden äußerst selten genutzt, um Ergebnisse und Erfolge sozialer Nachhaltigkeit zu ermitteln.
• Die Mitarbeiterzufriedenheit wird meist per Umfrage ermittelt, die Ergebnisse werden an die Mitarbeiter kommuniziert.
• Soziale Nachhaltigkeit ist überwiegend Chefsache und in der Unternehmensleitung angesiedelt.
• Die Bedeutung sozialer Nachhaltigkeit wird in den nächsten drei Jahren steigen.
• Die wachsende Rolle sozialer Nachhaltigkeit wird dazu führen, dass Mitarbeiter stärker eingebunden und informiert werden. Außerdem müssen Strategien entwickelt und umgesetzt werden.
Soziale Nachhaltigkeit wird wichtiger
Befragt nach dem Trend in den nächsten drei Jahren, sind sich die Teilnehmer relativ einig: In den nächsten drei Jahren wird das Thema soziale Nachhaltigkeit für die Unternehmen an Bedeutung zunehmen (50 Prozent) oder genauso wichtig sein wie heute (23 Prozent). ( Abb1.)
Dieses Ergebnis ist nachvollziehbar, wenn man die demografische Entwicklung in Deutschland und der Schweiz betrachtet. Unter diesen Umständen wird die Anzahl der Erwerbstätigen in beiden Ländern signifikant abnehmen. Dies hat zur Folge, dass die „Ressource Mensch“ eine immer wichtigere Rolle im Unternehmen einnehmen wird. (Abb2)
Untermauert wird diese Einschätzung durch die Frage, wie sich das Thema soziale Nachhaltigkeit in den nächsten drei Jahren im eigenen Unternehmen entwickeln wird: Die Mehrheit der Befragten erwartet, dass Mitarbeiter besser informiert und stärker eingebunden werden (46 Prozent) und, dass eine Strategie entwickelt beziehungsweise voran getrieben wird (38 Prozent).
Vor diesem Hintergrund wird es für Unternehmen jeder Größe und Branche immer wichtiger werden, soziale Nachhaltigkeit zu messen und damit einen objektiven Nachweis in internen und externen Berichten bieten zu können.
Weitere Informationen sind hier zu finden www.dv-ratio.com/loesungen/nachhaltigkeit/