DIE LEHRE PRAXISNAH GESTALTEN
Schichtbauverfahren wie das Laser-Sintern werden seit ihrer Markteinführung in den 1990er Jahren durch stetige Innovation nicht nur in der Prototypenfertigung, sondern auch als Produktionsverfahren immer wichtiger. Schon heute ist absehbar, dass ihre industrielle Bedeutung in den nächsten Jahren weiter stark zunehmen wird. Denn die Technologie eröffnet nicht nur einen größeren Spielraum für das Produktdesign – bei vielen neuen Produkten macht sie die wirtschaftliche Fertigung überhaupt erst möglich. Die Geschwindigkeit, mit der das Potenzial von Schichtbauverfahren wie dem Laser-Sintern in der Industrie umgesetzt werden kann, hängt dabei nicht zuletzt auch von der Fähigkeit der Hochschulen ab, entsprechende Lehrinhalte zu vermitteln und Wissensträger auf diesem Gebiet auszubilden. Dies ist zudem ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsraumes Deutschland.
Die Fakultät 03 (Maschinenbau, Fahrzeugtechnik, Flugzeugtechnik) der Hochschule München, an der die neue Anlage installiert wurde, bildet Ingenieure für die Bereiche Maschinenbau, Fahrzeugbau, sowie Luft- und Raumfahrt aus. Im späteren Berufsleben werden viele von ihnen für Konzeption, Ausarbeitung und Realisierung komplexer Gesamtsysteme wie Maschinen, Fahrzeuge und Flugzeuge zuständig sein - jene Wirtschaftszweige, die zu den stärksten in Deutschland zählen.
Prof. Dr.-Ing. Carsten Tille, Verbundlaborleiter KCA an der Fakultät 03 der Hochschule München, betont die Wichtigkeit des Praxisbezugs: „München ist nicht nur eines der führenden Wirtschaftszentren Europas, sondern auch eine der führenden Hochschulstädte in Deutschland. Wir bilden die Ingenieure von morgen aus. Wenn Deutschland auch zukünftig eine wirtschaftliche und innovationsgetriebene Spitzenposition einnehmen will, werden kreative Ingenieursleistungen unabdingbar sein. Laser-Sintern folgt dem Prinzip des ‚Design Driven Manufacturing’ und ermöglicht kreativen Freiraum - Ästhetik und Konstruktion können von Fertigungsrestriktionen zunehmend befreit werden. Neue Komponenten entstehen schnell und flexibel; wirtschaftliche, oft neue Lösungen sind in jeder Phase des Produktlebenszyklus möglich, neue Geschäftsmodelle können entstehen.“
EINSTIEG IN DIE WELT DES LASER-SINTERNS MIT EOS-TECHNOLOGIE
Mit dem Laser-Sinter-System von EOS hat sich die Hochschule München für die Technologie des Weltmarktführers entschieden, der sich durch Innovationsstärke und große Marktdurchdringung auszeichnet. Das Unternehmen hat das Laser-Sinter-Verfahren zur Produktionsform der Zukunft weiter entwickelt: dem e-Manufacturing. Mit der FORMIGA P 100 von EOS erhält die Hochschule München ein modernes Kompaktsystem, das angesichts von vergleichsweise niedrigen Investitionskosten und Platzbedarf das perfekte Einstiegsmodell in das Thema e-Manufacturing ist. Mit ihm können innerhalb weniger Stunden Kunststoffprodukte aus Polyamid und Polystyrol direkt aus CAD-Daten produziert werden. Es eignet sich besonders für die wirtschaftliche Produktion von Serienbauteilen, insbesondere individualisierter Produkte mit komplexen Geometrien, aber auch für die rasche Herstellung von voll funktionsfähigen Prototypen.
INNOVATIONSPROZESS DURCH ZUSAMMENARBEIT FÖRDERN
Die Zusammenarbeit zwischen EOS und der Hochschule München verschafft beiden Seiten Vorteile. Tille betont: „Die Wettbewerbsfähigkeit des Hochschulstandortes München wird in den nächsten Jahren vor allem auch dadurch bestimmt werden, wie nah wir an der Unternehmens- und Innovationsrealität ausbilden. Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit EOS und werden unseren Teil dazu beitragen, das Potenzial des Laser-Sinterns für unsere Studierenden aufzuzeigen und sie dazu ermutigen, das Konzept auch weiterzudenken.“
Thomas Mattes, Leiter Technisches Management für Polymer Laser-Sintern bei EOS ergänzt: „Wir sind fest davon überzeugt, dass die gute und enge Zusammenarbeit mit der Hochschule München durch das neue Labor noch intensiviert werden kann. Mit der Etablierung des Laser-Sinter-Verfahrens in der Lehre möchten wir zudem Studierende und Absolventen für EOS und die Laser-Sinter-Technologie begeistern und damit auch potentielle zukünftige Mitarbeiter für unser Unternehmen interessieren.“