Hat Win32/TrojanDownloader.Chymine.A einen Rechner infiziert, lädt der Schädling den Keylogger Win32/Spy.Agent.NSO trojan aus dem Internet herunter und installiert ihn. Dieser zeichnet alle Tastatureingaben auf und leitet sie an die Malwareautoren weiter. Der Server, der diese verseuchten Dateien bereitstellt, befindet sich derzeit in den USA. Dessen IP-Adresse ist jedoch auf einen Kunden in China registriert.
Auch Win32/Autorun.VB.RP nutzt die CVE-2010-2568 Lücke als zusätzlichen Verbreitungsweg. Die Malware lädt ebenfalls weitere Komponenten herunter und installiert sie auf dem befallenen PC.
Die neuen Schädlinge beabsichtigen eine möglichst starke Verbreitung und sind somit auch für den Endanwender eine ernste Bedrohung. Sie unterscheiden sich somit von Win32/Stuxnet, das „nur“ einzelne Ziele attackierte.
In einem Punkt unterscheiden sich Win32/TrojanDownloader.Chymine.A und Win32/Autorun.VB.RP deutlich: Letzterer ist in der Lage, neue LNK-Dateien zu erzeugen und sich so fortzupflanzen. Win32/TrojanDownloader.Chymine.A ist hingegen auf „Hilfe“ angewiesen, um sich weiter zu verbreiten.
Abgesehen vom Ausnutzen einer zero-day-Sicherheitslücke zeigt Win32/Stuxnet weitere interessante Eigenschaften, wie z.B. die gezielte Attacke auf das SCADA-System von Siemens und den Einsatz von gestohlenen Software-Zertifikaten. Die neu entdeckten Schädlinge sind jedoch keine extrem ausgefeilte Neuentwicklung. Sie setzen lediglich auf bekannte Schädlinge auf bzw. auf deren Technologien, die von anderen entwickelt wurden.
Diese Entwicklung zeigt erneut den mittlerweile typischen Weg in der "Malware-Evolution". Die Abstände zwischen dem Bekanntwerden einer neuen kritischen Sicherheitslücke und der Anpassung von Malware, die genau diese ausnutzt, werden immer kürzer. Es ist ziemlich sicher, dass Malware-Autoren diese Lücken verstärkt nutzen werden, um ihren Schadcode zu verbreiten und somit ihre Gewinne zu maximieren.
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Über ESET:
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