Ziel des Systemhaus-Projektes ist es, alle Ressourcen, Kompetenzen und Vorrichtungen räumlich zu bündeln, um einen Hubschrauber zu entwickeln, zu produzieren, zu zulassen und zu warten. In dem neuen Gebäudekomplex mit 30.000 m² Grundfläche, der in direkter Nachbarschaft zu den Montagehallen entsteht, werden dazu die Entwicklungskapazitäten integriert, die sich zurzeit noch am Eurocopter-Standort Ottobrunn befinden. Es bietet ferner die Möglichkeit, die einzelnen Aktivitäten, die bis dato räumlich sowohl in Donauwörth wie Ottobrunn getrennten waren, zusammen zu ziehen. Im zukünftigen innovativen Entwicklungszentrum sollen etwa 900 Eurocopter-Mitarbeiter ihr neues Arbeitsumfeld finden.
"Als integraler Bestandteil von Eurocopters Vision 2020 wird mit dem Projekt Systemhaus die Basis für einen zukunftsträchtigen Hubschraubertechnologiestandort in Deutschland geschaffen, der alle notwendigen Kernkompetenzen zur Entwicklung, Produktion und Betreuung von Hubschraubern an einem Ort bündelt und langfristig sichert. Mit dem Vorhaben rücken Entwicklung und Produktion nicht nur räumlich eng zusammen, auch Prozesse werden durch die Einrichtung integrierter Teams beschleunigt" sagte Lutz Bertling, Präsident und CEO der Eurocopter Gruppe. "Das neue Entwicklungszentrum wird zu schnelleren Erfolgen bei der Entwicklung und Fertigung von innovativen Hubschraubern beitragen und einen wesentlichen Beitrag für den Erhalt der Marktführerschaft von Eurocopter leisten."
Im zukünftig integrierten Entwicklungszentrum werden die Entwicklungsfachbereiche und das in Kooperation mit der Bundeswehr betriebene Systemunterstützungszentrum (SUZ) untergebracht sein. Im Erdgeschoss finden die Forschungseinrichtungen, Simulatoren, Test- und Prüfstände parallel Platz. Die darüber liegenden Büroräume werden nach einem flexiblen Office-Konzept gestaltet sein und bieten Raum für Kreativität und Austausch. Das "kommunikationsfreundliche" Gebäude bietet die besten Voraussetzungen, die Kompetenzen der verschiedenen Entwicklungsbereiche wie Aerodynamik, Rotorsysteme, Zellenbau oder Avionik zu vernetzen.
Schonender Umgang mit Ressourcen spielt bei Eurocopter nicht nur beim Lebenszyklus eines neu entwickelten Hubschraubers eine wichtige Rolle; umweltfreundliches und innovatives Bauen war von Anfang an auch bei der Projekt-Planung von entscheidender Bedeutung. Das Gebäude ist konsequenter Weise mit einer Geothermie-Heizung und Kühlung mit Grundwasser sowie begehbaren Gründächern ausgestattet. Außerdem werden mehrere Stromtankstellen für E-Mobile eingerichtet. Die Bauarbeiten sollen zum Jahresende 2012 abgeschlossen sein, danach werden die Mitarbeiter vom Standort Ottobrunn nach Donauwörth umziehen.
"Unser Ziel ist es, dass alle Kompetenzen und Mitarbeiter aus Ottobrunn in Donauwörth ankommen" erklärt Friedrich Hormel, Arbeitsdirektor und Mitglied der Geschäftsführung, Eurocopter Deutschland GmbH. Betroffen sind rund 780 Beschäftigte. "Derzeit arbeiten wir zusammen mit dem Betriebsrat an Maßnahmen zur besonderen Unterstützung und zur Integration der Mitarbeiter, um zukunftsorientierte Arbeitsbedingungen am Standort Donauwörth sowie die Möglichkeit mobiler Arbeitsplätze zu schaffen", führt Hormel aus.
Systemhaus ist Teil des globalen Transformationsprogramms SHAPE, mit dem Eurocopter von 2010 bis 2014 über 1,3 Milliarden Euro in eigenfinanzierte Forschung und Entwicklung investiert. Die Investitionen fließen in neue Hubschrauberprogramme und den weltweiten Ausbau des Support- und Dienstleistungsangebots. Eine weitere Milliarde Euro wird Eurocopter im gleichen Zeitraum für Standortmodernisierungen ausgeben, um seine Marktposition zu stärken und seine internationale Präsenz auszubauen.
"Das neue Entwicklungszentrum ist dabei ein wichtiger Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit und ein bedeutender Baustein für eine aussichtsreiche Zukunft von Eurocopter in Deutschland", sagte Wolfgang Schoder, Vorsitzender der Geschäftsführung der Eurocopter Deutschland GmbH. "Die Verlagerung der Aktivitäten von Ottobrunn nach Donauwörth reduziert nicht nur Standortkosten, sondern durch die Optimierung der Prozesse und die Nutzung von technischen und kommerziellen Synergien wird vor allem auch die Effizienz gesteigert."