Ob Urformen, Umformen oder Zerspanen - eine Gratbildung lässt sich bei praktisch keinem Fertigungsverfahren vermeiden. Die Entfernung dieser kleinen Werkstoffgebilde spielt sowohl unter dem Aspekt der technischen Sauberkeit als auch unter ergonomischen und optischen Gesichtspunkten eine entscheidende Rolle. Dafür sind wie bei der Bauteil- und Oberflächenreinigung Lösungen gefragt, mit denen sich die Entgratung wirtschaftlich und prozesssicher durchführen lässt. Diese präsentierten die 21 Vorträge der 2. Fachtagung „Entgraten und Reinigen“, die von der fairXperts GmbH am 25. und 26. Februar 2014 durchgeführt wurde.
Am ersten Tag stand das Thema Entgraten im Mittelpunkt. Der Auftakt-Vortrag bot ausführliche Informationen zur Gratentstehung, -reduzierung und -beseitigung sowie zu den Faktoren, die bei der Auswahl des passenden Entgratverfahrens zu berücksichtigen sind. Tiefer in die einzelnen Verfahren stiegen die folgenden Referate ein. Ein Vortrag beschäftigte sich mit den Möglichkeiten und Grenzen der verschiedenen Lösungen für das Gleitschleifen – sowohl von der Anlagentechnik als auch den Verfahrensmitteln her. Die Entfernung von innenliegenden Graten stellt eine besondere Herausforderung dar. Um sie zu meistern, wurden in den folgenden Referaten verschiedene Verfahren wie beispielsweise das Abrasive Flow Machining (AFM), auch Strömungsschleifen und Druckfließläppen genannt, das thermische Entgraten und das Wasserstrahlentgraten diskutiert und klassische Einsätze der jeweiligen Verfahren vorgestellt. Vortragsthemen waren darüber hinaus die Technologien ECM und PECM (elektrochemisches Abtragen). Dabei ging es einerseits um den Einsatz dieser Verfahren bei der Entgratung. Andererseits wurden die Vorteile und Nutzen bei der Bearbeitung metallischer Werkstoffe thematisiert. Anhand von Beispielen wurde gezeigt, dass sich mit diesen Verfahren gratlos Konturen, Strukturen oder komplette Bohrungen, auch „um die Ecke“, in ein Bauteil einbringen lassen. Ergänzend dazu informierte ein Vortrag über die Analytik für chemische Entgratungsbäder. Die Entgratung mit Trockeneis, die immer häufiger bei Kunststoff- und Leichtmetallbauteilen eingesetzt wird, stand ebenso auf der Agenda wie Vorgehensweise und Ergebnisse beim Vakuum-Saugstrahlen bei unterschiedlichsten Werkstücken. Das Schlussreferat am 25. Februar zum Thema reinigungsgerechte Zerspanung war eine ideale Überleitung zum zweiten Tag, der sich der Bauteilreinigung widmete. Dabei bot der Einführungsvortrag eine Übersicht zu den verschiedenen in der Industrie eingesetzten Reinigungsverfahren. Die Referate thematisierten das Reinigen und Konservieren in Lösemittelsystemen, die Potenziale und Grenzen der Spritzreinigung sowie die Optimierungspotenziale, die die Impulstechnologie bietet. Im Fokus standen auch Reinigungsbehältnisse als wesentliches Element im Wertstromdesign einer modernen Fertigung unter den Aspekten Reinigung, Teilehandling und -logistik. Darüber hinaus informierte die Fachtagung über Lösungen für die Pflege und Kreislaufführung wässriger Reinigungsbäder, die Qualitätssicherung bei Reinigungsprozessen und die Prüfung der Bauteilsauberkeit hinsichtlich filmischer und partikulärer Restverschmutzung – unter anderem mit Fluoreszenz, Lichtmikroskopie und Mikro-Computertomographie.
Parallel zur Fachtagung präsentierten 22 Unternehmen Produkte und Dienstleistungen zum Thema Entgraten und Reinigung.
Das Feedback der 150 Teilnehmer der Fachtagung war durchweg positiv. Gelobt wurde das breite Themenspektrum, das einen umfassenden Überblick über die aktuellen Entwicklungen und Trends beim Entgraten und Reinigen bot sowie viel Wissen vermittelte. Neben dem Wissenstransfer schätzten die Teilnehmer auch die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und Erfahrungen auszutauschen.
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