Briloner Leuchten bietet seit über 40 Jahren ein umfangreiches Sortiment an technisch ausgefeilten und anspruchsorientierten Leuchten. Ein eigenes Design- und Produktentwicklungsteam betreibt die konsequente Weiterentwicklung der Produkte auf hohem technischen Niveau und spürt Trends auf den internationalen Beschaffungsmärkten auf. Um der stetig wachsenden Nachfrage zu begegnen, errichtete das Briloner Unternehmen unweit seines in Brilon beheimateten Stammsitzes ein neues Logistikzentrum.
Im nahegelegenen Meschede-Enste wird seitdem die breite Produktpalette der Briloner Leuchten auf einer Fläche von rund 20.000 Quadratmetern gelagert, verwaltet und verschickt. Dabei legt das Unternehmen großen Wert auf ein kundennahes, schnelles und flexibles Agieren. „Es wird immer wichtiger, schnell liefern zu können,“ sagt Sebastian Saturna, kaufmännischer Leiter bei der Briloner Leuchten GmbH. Das erfordert eine nahtlos ineinandergreifende Vernetzung von der Fertigungsstätte über die Logistik bis zum Kunden. „So rasant sich die Welt der Kommunikation verändert hat, erwartet man auch bei Warenlieferungen immer schnellere Reaktionen und Ergebnisse.“ Deshalb stand schon bei der Planung des Logistikzentrums die effiziente Gestaltung der automatisierbaren Vorgänge im Vordergrund.
Die Ingenieure von FÖRSTER & KRAUSE haben drei Anlagen in verschiedenen Bereichen konzipiert und gebaut. Im Bereich Wareneingang findet die Containerentladung über einen flexiblen Teleskopförderer und dem angeschlossenen Paketkreisel statt. Für die Einlagerung von Paletten wurde eine Palettenfördertechnik mit Pufferplätzen installiert. Und im Bereich Warenausgang erleichtern eine Kartonfördertechnik und clever durchdachte Packplätze den Versand. So gelangen die Lichtideen aus dem Sauerland mit Hilfe höchster technischer Standards in die Regale der europaweit angesiedelten Kunden.
Anlage 1: Containerentladung
Um die Containerentladung im Wareneingang bei Briloner Leuchten effektiver zu gestalten, hat FÖRSTER & KRAUSE einen mobilen Teleskopförderer installiert, der flexibel in die Container hineingefahren werden kann. Auf der Hallenseite wird der Teleskopförderer mittels einer Steckverbindung mit der fest installierten Fördertechnik verbunden.
Die Pakete aus dem Container fahren über den Teleskopförderer zu einem Fördertechnik-Kreisel. Ähnlich der Gepäckausgabe am Flughafen werden die Pakete über Gurtförderer auf den langen Strecken und Rollenbahnen in den Kurven im Kreis befördert, bis die Mitarbeiter sie zur Sortierung, Palettierung und Einlagerung vom Band nehmen. Wird ein Paket nicht gleich vom Band genommen, fährt es eine weitere Runde über den Fördertechnik-Kreisel.
Die Größe der angelieferten Pakete kann sehr unterschiedlich sein. Und da der Platz in den Kurven des Fördertechnik-Kreisels begrenzt ist, werden sehr große Pakete von mehr als 800 x 600 mm schon von der Zubringerstrecke abgenommen.
Anlage 2: Palettenfördertechnik
Die im Wareneingangsbereich palettierten Pakete werden zu einem Aufgabeplatz für die Palettenfördertechnik gefahren. Von dort verläuft die Palettenfördertechnik in gerader Linie über 140 Meter entlang der gesamten langen Seite der Halle und bedient so alle drei Hallenschiffe. In jedem der drei Hallenschiffe steht ein Abnahmeplatz mit einer Anzahl Pufferplätzen zur Verfügung.
Am Aufgabepunkt zur Palettenfördertechnik hebt eine Hubstation die Palette auf eine Höhe von 500 mm an. Ein Barcodescanner sendet die Informationen über den Inhalt der Palette an das Lagerverwaltungssystem (LVS), anschließend umwickelt ein Stretchwickler die Palette mit Folie. Dies dient der Sicherung der Ladung während des Transports zu ihrem Bestimmungsort im Lager. Zudem werden die Paletten in diesem Bereich einer Konturenkontrolle unterzogen, denn für die Einlagerung der Paletten bestehen Vorgaben für die Abmessungen. Sind die Höchstgrenzen überschritten, werden die Paletten zur Nacharbeit schon vor dem ersten Brandschutztor ausgeschleust und zur Abnahme bereitgestellt.
Anlage 3: Packplätze
Das umfangreiche Sortiment designorientierter Leuchten verlässt das Lager über den Versandbereich im Warenausgang. Dazu werden die kommissionierten Kartons im Versandbereich auf insgesamt 14 Schwerkraftbahnen gepuffert, bevor sie an deren Ende über einen Gurtförderer auf einen Kugelrollentisch gefördert werden. Von dort schieben Mitarbeiter die Kartons auf die direkt angeschlossenen Packtische. Die Arbeitsplätze sind mit Scherenhubtischen ausgestattet, so dass die Mitarbeiter die Kartons ergonomisch von oben befüllen können. Eine letzte kurze Rollenbahn fördert die fertigen Pakete zu einem Abnahmeplatz, wo sie nach dem Entnehmen palettiert und dem Versand zugeführt werden.
Einheitliches Konzept
Bei der Gestaltung der Materialflüsse im neuen Logistikzentrum spielte für die Verantwortlichen bei Briloner Leuchten neben Effizienz und Schnelligkeit die Orientierung an den Bedürfnissen der Mitarbeiter eine große Rolle. In vielen Bereichen wird das Arbeitstempo von ihnen mitbestimmt und lässt ihnen Gestaltungsspielraum an ihrem Arbeitsplatz. Zudem wurde auf die Ergonomie an den einzelnen Arbeitsplätzen besonders geachtet, um die Mitarbeiter zu entlasten. „Alles, was wir für unsere Mitarbeiter tun, bekommen wir in Form guter Leistungen zurück,“ so Saturna. „Grundlage ist natürlich die gute Planung für einen reibungslosen Ablauf der Materialflüsse.“ Sowohl die Containerentladung und die Warenvereinnahmung als auch die Einlagerung von Paletten sowie der Warenausgang wurden mit der Fördertechnik von FÖRSTER & KRAUSE effektiv gestaltet. Die verschiedenen Bereiche greifen nahtlos ineinander über.