Frühzeitige Unwetterwarnungen möglich
Damit ist es möglich, das lokale Wettergeschehen präzise zu beobachten und kritische, lokale Wetterphänomene wie drohenden heftigen Niederschlag oder Hagel zu erkennen. Dies ermöglicht eine frühzeitige Warnung der Bevölkerung und Alarmierung der Einsatzkräfte. Die jüngsten Ereignisse, wie etwa auf der schwäbischen Alb, zeigen, dass aufgrund des möglichen Klimawandels zunehmend mit extremen Wettersituationen gerechnet werden muss.
Viele Vorteile gegenüber Wetterballons
Bisher werden zur Messung von Temperatur und Luftfeuchte pro Standort zweimal täglich heliumgefüllte Ballons mit Messgeräten gestartet, um Informationen über das Wettergeschehen zu erhalten. Der Start eines Ballons kostet rund 150 Euro, was auf Dauer zu erheblichen Kosten führt. Im Vergleich dazu relativiert sich der Preis von etwa 120.000 Euro für ein HATPRO-Gerät, bereits nach gut einem Jahr hat sich die Investition amortisiert. Die Wetterballons haben aber noch andere Nachteile. Sie benötigen etwa eine Stunde, um auf 10.000 Meter zu steigen und die Daten zum Boden zu übertragen. In der Regel steigen die Ballons nicht senkrecht auf, sondern driften mit dem Wind, was die Aussagekraft der Messungen reduziert. Der gravierendste Nachteil ist aber die geringe Messfrequenz von nur zwei Messungen pro Tag. Eine schnell durchziehende Störungsfront kann so unentdeckt bleiben.
Erste HATPRO-Geräte sind bereits weltweit im Einsatz, so unter anderem auch an Bord des deutschen Forschungs- Eisbrechers Polarstern. Weitere Standorte finden sich auf der Zugspitze, in den Pyrenäen sowie in der Schweiz, den USA, Hongkong, Japan und China. Überall dort, wo mit extremen Wetterphänomenen gerechnet werden muss oder Forschungsbedarf für das bessere Verständnis des Weltklimas besteht, finden diese innovativen Geräte "Made in Germany" ihre Anwendung. Auch Versicherungen dürften sich zunehmend für derartige Geräte als Möglichkeit zur Schadensminimierung interessieren.