Jedoch kostet die Aufbereitung, Strukturierung und Bewertung der im Unternehmen gesammelten Informationen viel Zeit und Muehe und auch das Auffinden relevanter Daten ist kein leichtes Unterfangen. Die im Rahmen eines Industrieprojekts von Fraunhofer-Wissenschaftlern entwickelte Software ConWeaver setzt dem unternehmensinternen Informationslabyrinth ein Ende und wird bereits in vielen Unternehmen erfolgreich eingesetzt. Aufgrund der bewaehrten Erfolge wurde im Oktober 2007 die ConWeaver GmbH als Spin-off des Fraunhofer-Instituts fuer Graphische Datenverarbeitung IGD ausgegruendet.
Eine wichtige Quelle fuer den Erfolg eines Unternehmens ist Wissen. Mit Wissen koennen die Mitarbeiter Prozesse beschleunigen, Leistungen optimieren und Kosten senken. Wissen ermoeglicht es ihnen, Marktanalysen durchzufuehren, Angebotsluecken wahrzunehmen und so neue Maerkte zu erschliessen. Das haben die Unternehmen bereits kurz nach Eintritt in das Informationszeitalters erkannt. Doch wie managen deutsche Unternehmen ihr Wissen? Laut einer Umfrage der Fraunhofer-Wissensmanagement-Community, bei der Anfang des Jahres 540 Unternehmen befragt wurden, sind viele Verantwortliche mit dem unternehmensinternen Wissensmanagement nicht zufrieden. Sie wollen dem Zustand der Orientierungslosigkeit in der eigenen Informationsflut entgegenwirken.
Genau dieses Ziel verfolgten auch die Fraunhofer-Forscher, als sie mit der Entwicklung des Programms ConWeaver begonnen haben. Der Leitgedanke war immer die Vision, Informationen semantisch zu vernetzen und wichtige Daten anhand strukturierter Ergebnislisten leichter aufzufinden. Viele Ansaetze dieser Art existieren bereits seit Jahren im Bereich der Informationsgewinnung und Wissensrepraesentation.
Jedoch erfordern die meisten dieser Software-Konzepte sehr aufwendige Datenpflege, liefern unstrukturierte Ergebnisse, erkennen weder Synonyme noch Uebersetzungen oder sind nicht in der Lage, logische Verknuepfungen zwischen verschiedenen Datenquellen zu erzeugen. Das Hauptproblem der meisten unternehmensinternen Informationssysteme sind fehlende Schnittstellen zwischen unterschiedlichen Datenbanken, in denen das heterogene Firmen-Know-How auf unterschiedlichste Weise gespeichert ist.
Die Fraunhofer-Software hingegen ermoeglicht es, Wissen weitgehend automatisiert aus den unterschiedlichsten Datenbanken zu extrahieren und miteinander zu verknuepfen. "Eine inhaltlich strukturierte Recherche und Darstellung der Ergebnisse ist der entscheidende Vorteil, den ConWeaver gegenueber vergleichbaren Systemen bietet", erlaeutert Dr. Thomas Kamps, Leiter des Projekts am Fraunhofer IGD. Mit Hilfe von konfigurierbaren Analyseworkflows, deren Module aus einer Art Baukasten ausgewaehlt werden, wird aus den Kundendaten automatisch ein mehrsprachiges Wissensnetz erzeugt. Gespeichert in Standarddatenbanken dient das Wissensnetz dann als Grundlage für die auf das Unternehmen angepasste semantische Suchloesung. So erhaelt jedes Unternehmen sein individuelles Wissensnetz, das sich automatisch und in regelmaessigen Abstaenden an veraenderte Datensituationen anpasst.
Nach dem erfolgreichen Abschluss des Projekts 2006 wurde die Software schliesslich vermarktet.
Aufgrund des ansteigenden Bedarfs an strukturierten Unternehmensinformationen und der grossen Nachfrage in deutschen Unternehmen gruendeten der Projektleiter Thomas Kamps und der ConWeaver-Entwickler Richard Stenzel im Oktober 2007 aus der Projektgruppe die ConWeaver GmbH als Spin-off des Fraunhofer IGD.