Im Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE stand neben Industrie 4.0 das Fraunhofer-Leitprojekt »Cognitive Agriculture« (COGNAC) auf dem Programm des Besuches. Hier forscht das Fraunhofer IESE gemeinsam mit anderen Fraunhofer-Instituten – unter ihnen auch das Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM – an Grundlagen, um landwirtschaftliche Erzeugnisse ebenso umwelt- und ressourcenschonend wie hocheffizient zu produzieren. Anschließend rückte die angewandte Mathematik in den Fokus der Besuchergruppe aus Mainz, zu der auch der Leiter der Abteilung Innovation, Technologie und Digitalisierung im Wirtschaftsministerium, Dr. Joe Weingarten, gehört.
Energie intelligent nutzen
Prof. Dr. Anita Schöbel, Institutsleiterin des Fraunhofer ITWM, beleuchtete kurz die vielfältigen Projekte, die sich mit Energiesparen und -speichern, Erneuerbaren Energien, der optimalen Steuerung von Energienetzen sowie intelligenten Ladestationen beschäftigen: »Das Thema ist uns sehr wichtig, in fast allen Abteilungen laufen Projekte, viele davon erfolgreich umgesetzt. So wird heute an der Stuttgarter Wilhelma ein Parkhaus eingeweiht, mit einem neuen Ladekonzept für Elektroautos. Dieses Konzept wurde am ITWM mitentwickelt.«
Digitale Absicherung autonomer Fahrzeuge
Autonomes Fahren ist heute in einem gewissen Rahmen technisch möglich. Fahrerassistenzsysteme wie ABS, ESP, Notbrems- und Spurhalteassistenten sind auf einem hohen Niveau verfügbar. Damit kann man viele Strecken und Situationen autonom meistern. Allerdings erfordert ein vollautonomer Betrieb die Absicherung aller Fahrsituationen. Die dafür notwendigen Methoden und Prozesse gibt es heute noch nicht. »Aber daran arbeiten wir«, so Dr. Michael Burger aus dem im Bereich »Mathematik für die Fahrzeugentwicklung«. Um das Sicherheitsniveau beim autonomen Fahren signifikant zu verbessern, erstellt das Fraunhofer ITWM zusammen mit anderen Fraunhofer-Instituten und Fahrzeugherstellern virtuelle dynamische Szenarien.
»Unser Ziel ist es, mit dieser Methodik Entwicklung und Absicherung autonomer Fahrzeuge zu unterstützen und das Sicherheitsniveau um ein bis zwei Größenordnungen zu verbessern«, so Burger. Von der Forschung zur Anwendung: Wie dynamische virtuelle Szenarien funktionieren, konnte die Staatsekretärin anschließend bei einer Probefahrt im interaktiven Fahrsimulator RODOS selbst erleben.