GE Healthcare hat zusammen mit Ihrem Langzeit-EKG Partner Getemed AG die Integration der Dezelerationskapazität (DC) in die neue Version CardioDay 2.2 erfolgreich implementiert. Damit können Ärzte allein anhand der herkömmlichen Holter-Daten Messungen zu Severe Autonomic Failure (SAF) vornehmen.
Zur Ermittlung von SAF werden zwei Messungen durchgeführt. Zunächst der bewährte Test zur Herzfrequenzturbulenz (HRT), um die vegetativen Reflexe zu messen oder die Fähigkeit des Herzens, sich von einer vorzeitigen Kontraktion des Ventrikels (PVC) zu erholen. Dann erfolgt mit der Dezelerationskapazität (DC) ein neuer Test zur Messung des autonomen Status der Person, der die Gesamtkapazität des autonomen Systems beschreibt. Die Kombination dieser beiden Tests und ISAR RISK, eine kürzlich im European Heart Journali veröffentlichte Studie, lässt darauf schließen, dass Patienten nach einem Myokardinfarkt mit erhaltener Auswurffraktion (EF) und Anzeichen von SAF Hochrisikopatienten für den plötzlichen Herztod sind.
Nach ersten klinischen Tests zu DCii, die im Laufe des Jahres durchgeführt wurden, berichtete Dr. Schmidt erstmals bei der HRS in Denver über das SAF-Konzept: „Unsere Studie hat gezeigt, dass die Kombination aus abnormaler HRT und abnormaler DC ein Hinweis auf einen möglichen plötzlichen Herztod ist, und dies sogar bei Patienten mit erhaltener LV-Funktion.”
Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Die Auswurffraktion bleibt weiterhin der Standard für die Feststellung von Risikopatienten. Die bevorzugte Behandlungsmethode für SCD ist der implantierbare Defibrillator, wobei Patienten, deren Auswurffraktion weniger als 30 Prozent beträgt, als geeignete Kandidaten gelten. Die Mehrheit der Personen, die den plötzlichen Herztod sterben, weisen aber Auswurffraktionen von mehr als 30 Prozent auf. Daher wurden neue Methoden erforderlich, um festzustellen, wer von einem implantierbaren Defibrillator profitieren kann.
„Durch die Integration der Messung der Dezelerationskapazität (DC) in seine Produkte ist
GE Healthcare einzigartig positioniert, um Ärzten ein umfassendes Angebot an Messgeräten für die Ermittlung von Risikopatienten für den plötzlichen Herztod zur Verfügung zu stellen”, erklärte Dr. Matthias Weber, Kardiologe und Vice President des Unternehmensbereichs Diagnostische Kardiologie von GE Healthcare. „Mit diesem Portfolio vorhersagender Messgeräte ist der Arzt in der Lage, die Behandlung früher zu beginnen und damit das Leben des Patienten zu retten."
i Bauer A, Barthel P, Schneider R, Ulm K, Müller A, Joeinig A, Stich R, Kiviniemi A, Hnatkova K, Huikuri H, Schömig A, Malik M, Schmidt G. Improved Stratification of Autonomic Regulation for risk prediction in post-infarction patients with preserved left ventricular function (ISAR-Risk). Eur Heart J. 2009;30:576-83.
ii Bauer A, Kantelhardt LW, Barthel P, Schneider R, Mäkikallio T, Ulm K, Hnatkova K, Schömig A, Huikuri H, Bunde A, Malik M, Schmidt G. Deceleration capacity of heart rate as a predictor of mortality after myocardial infarction: cohort study Lancet 2006; 367: 1674–81