- Diensteanbieter können mit dem ID Panstar SDK ihre Services an einen eID-Server anbinden
- Austausch von Open Source-Software für die Öffentliche Verwaltung
Die Digitale Souveränität der Öffentlichen Verwaltung muss gestärkt werden, um im digitalen Raum handlungsfähig zu bleiben. Für dieses Ziel hat es sich das neue Zentrum für Digitale Souveränität (ZenDiS) zur Aufgabe gemacht, die Verfügbarkeit moderner, leistungsfähiger und skalierbarer Open-Source-Software-Lösungen sicherzustellen sowie den Einsatz von Open-Source-Software in der Öffentlichen Verwaltung zu forcieren. Hierfür wurde unter anderem die Plattform Open CoDE ins Leben gerufen. Sie soll der Öffentlichen Verwaltung als zentrale Plattform für den Austausch und die gemeinsame Entwicklung von Open-Source-Software dienen. Dies verbessert die Flexibilität, Sicherheit und Innovationsfähigkeit von Verwaltungen und reduziert ihre Abhängigkeit von einzelnen Anbietern. Die Verfügbarkeit von unterschiedlichen Anwendungen, die zur Nachnutzung bereitstehen, und der Austausch über Lösungsansätze beschleunigen dadurch auch die Verwaltungsdigitalisierung und leisten einen entscheidenden Beitrag für das Onlinezugangsgesetz. Nach langer Überlegung geht nun auch Governikus den Schritt Richtung Open Source und stellt ab sofort nicht mehr nur den eigenen eID-Kunden, sondern auch der breiten Masse ihr ID Panstar SDK auf dem Open-Source-Code-Repository frei zur Verfügung. Somit ist das SDK ab sofort für alle verwendbar.
Einfache Integration des Online-Ausweises und von eID-Systemen
„Governikus entwickelt und pflegt bereits viele Open-Source-Projekte auf der Plattform GitHub und hat sich entschieden, die Souveränität der Öffentlichen Verwaltung zu stärken und dafür zukünftig Open-Source-Projekte hauptsächlich auf Open CoDE bereitzustellen“, so Hartje Bruns, Director Products von Governikus. Governikus ID Panstar ist ein zentraler und mandantenfähiger eID-Server zur einfachen Integration des Online-Ausweises und eIDAS-notifizierter eID-Systeme gemäß TR-03130 des BSI. Das dazugehörige SDK stellt für die standardisierten Schnittstellen SAML und eID-Webservice (SOAP) separate Module zur Verfügung und wurde zur Anbindung der eigenen Onlinedienste an den eID-Server entwickelt. Durch das nun zur freien Nutzung auf Open CoDE als Open Source bereitgestellte ID Panstar SDK ist es für Diensteanbieter ein Leichtes, ihre Services in eine eID-Infrastruktur einzubinden und jederzeit an ihre individuellen Bedürfnisse für jeden eID-Server anzupassen. Damit schafft Governikus die ideale Grundlage für die Kooperation von Verwaltungseinheiten in Bund, Ländern und Kommunen.
„Wir freuen uns sehr, dass Diensteanbieter mit dem ID Panstar SDK ab sofort sehr leicht ihre Dienste an einen eID-Server anbinden können“, erläutert Steffen Peil, Product Owner von Governikus. „Gern leisten wir mit unserem frei nutzbaren ID Panstar SDK einen Beitrag für die benutzerfreundliche Digitalisierung der Öffentlichen Verwaltung und unterstützen die Verwaltung bei der digitalen Emanzipation und vernetzen die Open-Source-Community mit den Akteuren der öffentlichen Hand.“
Das ID Panstar SDK wird durch die Pflegegemeinschaft Governikus und nun auch durch die Open-Source-Community weiterentwickelt und regelmäßig an die gesetzlichen und technischen Richtlinien angepasst. Governikus hofft für das gesamte SDK auf wertvolles Feedback und Beiträge aus der Community. Das ermöglicht Entwickler:innen, das SDK auf ihre Bedürfnisse zuzuschneiden und auch allen anderen ein verbessertes Erlebnis zu verschaffen, die die Technik nutzen. Zudem verspricht sich Governikus eine beschleunigte und optimierte Entwicklung durch die Veröffentlichung als Open Source.
Über ZenDiS
Das Zentrum für Digitale Souveränität der Öffentlichen Verwaltung (ZenDiS) wurde 2022 durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) gegründet. Als Kompetenz- und Servicezentrum unterstützt das ZenDiS die Öffentliche Verwaltung auf Ebene von Bund, Ländern und Kommunen dabei, ihre Handlungsfähigkeit im digitalen Raum langfristig abzusichern – vor allem, indem kritische Abhängigkeiten von einzelnen Technologieanbietern aufgelöst werden. Dazu konzentriert sich das ZenDiS in der ersten Ausbaustufe darauf, den Einsatz von Open-Source-Software in der Öffentlichen Verwaltung voranzutreiben. Das ZenDiS ist eine GmbH und liegt derzeit zu 100 Prozent in der Hand des Bundes. Eine Beteiligung der Länder ist in Vorbereitung. Sitz des ZenDiS ist Bochum.